Ein Wort zum Dax 40 Einholen, aber bloß nicht überholen
Der zweite Knackpunkt ist die Zusammensetzung. Klar, mit Porsche ist endlich der bekannteste deutsche Spielzeughersteller vertreten, und mit Symrise und Hellofresh sind sogar ein paar weitere richtig moderne Unternehmen dabei. Der Index ist bunter und vielfältiger geworden. Nur machen die drei Genannten zusammen gerade mal 2,5 Prozent aus, wenn man die aktuellen Börsenwerte als Grundlage nimmt. Schwergewicht SAP kommt nach meiner Rechnung hingegen auf 8,1 Prozent. Sollte also der Kurs von Symrise durch eine tolle Nachricht um 10 Prozent anziehen, bewegt das den Dax um nicht einmal 0,1 Prozent. Grund: Die Dax-Macher haben die Maximalgewichtung für Einzelwerte unverändert bei 10 Prozent gelassen.
Das Problem haben die meisten Indizes, gewiss. Und es ist auch nicht neu. Im S&P 500 kann man hundert Unternehmen oder mehr getrost weglassen, ohne dass sich viel ändern würde. Qontigo hätte aber mal ein Zeichen setzen und den Deckel senken können. Es würde damit nicht zuletzt dem Trend zum Indexfonds Rechnung tragen. Schließlich zählen die in Indizes enthaltenen Klumpen zu den größten Makeln von ETFs.
Ich habe einmal ausgerechnet, wie ein Dax aussehen würde, dürfte kein Wert mehr als 5 Prozent ausmachen. Porsche, Symrise und Hellofresh brächten es dann zusammen auf 2,8 Prozent. Klingt immer noch wenig und ist es auch. Allerdings liegt die Differenz zwischen Schwergewicht und dem leichtesten Gewicht Qiagen nur noch bei 4,3 Prozentpunkten. Beim aktuellen Dax beträgt sie 7,5 Prozentpunkte (SAP gegen Qiagen).
Es wäre nur eine kleine Maßnahme gewesen, die aber Indexinvestoren mit einem besser ausbalancierten Dax beglückt hätte. Aber das wäre dann wohl doch zu forsch gewesen.