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Europa rotiert

Wie ist das Anlagewetter an den europäischen Märkten?
Wie ist das Anlagewetter an den europäischen Märkten?
Geldpolitik gibt den Ton an Die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantik halten die Märkte in Atem. Zuletzt reagierten die Märkte negativ auf Äußerungen der US-Notenbank, die für die kommenden Monate eine allmähliche Beendigung ihres Anleihekaufprogramms in Aussicht stellte. Dann machte Fed-Chef Ben Bernanke eine kleine Kehrtwende.

Derweil bleibt die EZB bei ihrer lockeren Geldpolitik. In einem vom allmählichen Anstieg der langfristigen Zinsen geprägten Umfeld würden in der Regel Zykliker und Finanztitel am besten abschneiden, während sich defensive und schwankungsarme Aktien tendenziell schlechter entwickelten sollten.

Das ist das Ergebnis Metropole Gestion-Analyse zu den europäischen Aktienmärkten. Daraus geht hervor, dass sich die Rotation zugunsten von Value-Investments fortsetzen wird. Davon sollten vor allem unterbewertete Titel profitieren, die in Europa und in den USA präsent sind.

„Die unkonventionelle Geldpolitik der Fed hat Früchte getragen, und die US-Wirtschaft befindet sich auf dem Weg der Genesung“, erläutert Markus Hampel, Partner und Deutschlandchef bei Metropole Gestion. „Die Geschichte lehrt uns, dass ein allmählicher Anstieg der langfristigen Zinsen in einem Kontext der Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivität traditionell den Aktienmärkten zugutekommt.“ Stabilisierung an den europäischen Märkten

Vor allem die europäischen Aktienmärkte, die sehr hohe Risiko-Prämien aufweisen würden, sollten von dieser Entwicklung profitieren. Nachdem Europa in den zurückliegenden Jahren im Zentrum der Sorgen gestanden hätte, zeigten die europäischen Volkswirtschaften Anzeichen einer Stabilisierung.

Das Interesse der Anleger an der Region scheint allmählich zurückzukehren, während gleichzeitig die Zweifel an dem weiteren Wachstum der großen Schwellenländer zunehmen würden. Auch die sogenannten Wachstumstitel, die während der Krise aufgrund ihrer hohen Engagements in den Schwellenmärkten bei den Anlegern beliebt waren, entwickelten sich in letzter Zeit schwach.

„Wir beobachten schon seit einiger Zeit, welche extremen Bewertungsniveaus diese Titel erreicht haben, im Gegensatz zu zahlreichen Zyklikern und Finanzwerten, die sich in ihrer Bewertung noch auf dem Niveau eines Zyklustiefs befinden“, betont Hampel. Vor allem unterbewertete europäische Titel mit Ausrichtung auf Europa und den USA könnten sich jetzt von ihren niedrigen Niveaus lösen.

Als Beispiel kann man den niederländischen Personaldienstleister Randstad Holding (ISIN: NL0000379121) nennen. Der Konzern gewinnt durch die sich verbessernden Trends in der Zeitarbeit in Europa und den USA. Besonders in den USA, wo Randstad schon heute rund 23 Prozent seines Umsatzes macht, steigt die Nachfrage nach Zeitarbeit kontinuierlich an.

Auch in Europa belebt sich das Geschäft wieder, wobei es immer noch nicht den Level früherer Jahre erreicht und sich in einigen Bereichen sogar noch weiter abschwächt. So ist etwa die Nachfrage nach Zeitarbeitskräften in Frankreich im Mai um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken. Im April waren es im Vergleich aber noch 9,5 Prozent gewesen. Im März lag das Minus sogar noch bei 12 Prozent. Hier zeichnet sich also eine Trendwende ab.

Wir sehen auch für den italienischen Baumaterialienkonzern Buzzi Unicem SpA (IT0001347308) hohes Potential. Buzzi Unicem ist in der Produktion, dem Vertrieb und der Vermarktung von Zement, Transportbeton und Baustoffen aktiv. In Deutschland ist der Konzern über seine Tochtergesellschaft Dyckerhoff AG vertreten. Das Unternehmen sei schon heute stark in den USA vertreten und mache dort etwa 25 Prozent seines gesamten Umsatzes. In Europa seien es 66 Prozent.

„Besonders die Erholung im amerikanischen Bausektor sollte den Italienern neue Marktanteile verschaffen“, erklärt Markus Hampel. „Dabei werden sich auch die Margen positiv entwickeln.“ Dies hilft, den Schuldenabbau des Konzerns zu beschleunigen.Wir erwarten, dass die Phase der Volatilität an den Märkten noch mehrere Wochen anhalte. Eine gute Zeit für gezielte Zukäufe also.

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