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Aktualisiert am 04.11.2016 - 19:52 UhrLesedauer: 7 Minuten
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Fidelity-Vertriebsleiter im Interview Teil 2 „So verhelfen wir Beratern zu mehr Rechtssicherheit“

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Welchem Ihrer Vertriebskanäle – Banken oder IFAs – trauen Sie eher zu, das Potenzial von Robo-Advisors für sich zu nutzen und hierüber ihren Fondsabsatz zu steigern?

Hellers: Neben aufstrebenden FinTechs sind auch etablierte Asset Manager und Banken im Bereich Robo-Advice aktiv – und werden aktiver. Tatsächlich greifen FinTechs beispielsweise bei der Depotverwaltung ihrer Robo-Advice-Lösungen auf Banken als Partner zurück. Da ist es naheliegend, dass Banken künftig komplett eigene Lösungen anbieten.

Wo sehen Sie die größten Risiken für ein rückläufiges Fondsgeschäft in den kommenden ein bis zwei Jahren?

Hellers: Potenziell die größten Risiken können von der weiteren politischen Entwicklung in der EU und von geopolitischen Entwicklungen und den damit verbundenen Marktschwankungen ausgehen.

Einige Marktteilnehmer bezeichnen Robo-Advisor als den Fonds-Vertriebsweg der Zukunft, als digitale Antwort auf die vertrieblichen Herausforderungen in der Fondsbranche, die 95 Prozent der Bevölkerung den Weg zur privaten Vermögensbildung öffnen wird. Würden Sie sich dieser These anschließen?

Hellers: Robo-Advice ist sicher eine interessante Entwicklung, wird aber nur eine Ergänzung neben der persönlichen Beratung sein. Die meisten Menschen würden 100.000 Euro beispielsweise aus einer fällig werdenden Lebensversicherung kaum einem Robo-Advisor anvertrauen, sondern sich persönlich beraten lassen, wie sie das Geld anlegen sollen.

Zudem bleibt abzuwarten, in welcher Form auch Robo-Advisor künftig einer stärkeren Regulierung unterliegen. Diese Frage wird die Entwicklung von Robo-Advice maßgeblich beeinflussen.

Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Trend „Robo-Advisor“ für Ihr Haus? Wie wollen Sie von diesem Trend profitieren?


Hellers: Fidelity beschäftigt sich intensiv mit dem Thema und hat in Deutschland bereits entsprechende Projekte umgesetzt. Beispielsweise ist die zu Fidelity gehörende Fondsbank FFB Partner des FinTechs Vaamo bei deren Depotführung und Transaktionsabwicklung. Vaamo ist 2014 mit dem Ziel gestartet, eine einfache Geldanlage für jedermann zu ermöglichen. Der Online-Service ermöglicht es Sparern, mit minimalem Aufwand und ohne Expertenkenntnisse ihre finanziellen Ziele zu planen und mit nur drei Klicks in ein auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhendes Anlagekonzept zu investieren. Die FFB stellt einerseits die technische Infrastruktur rund um die Wertpapierdepots der Kunden von Vaamo. Andererseits übernimmt die FFB auch die komplette Depotadministration vom Kauf über die Verwahrung bis hin zum Verkauf der Anlagen. Mit dieser Zusammenarbeit hat sich die FFB frühzeitig im zukunftsträchtigen Robo-Advice-Markt positioniert. Für ihre Zusammenarbeit haben Vaamo und die FFB im Jahr 2015 gemeinsam den Corporate Startup Award gewonnen.

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