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Folgen der Niedrigzinsphase Aktuare fordern neues Höchstrechnungszinsmodell

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Vorsorgebedarf hat sich extrem erhöht

Auch die betriebliche Altersvorsorge war ein Thema des Pressegesprächs. Durch die planmäßige Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus habe sich die Versorgungslücke für jüngere Menschen in Deutschland um rund 50 bis 100 Prozent erhöht. Zudem seien die erwarteten künftigen Kosten zur Schließung dieser Lücke gegenüber der Zeit vor 2008 auf über das Dreifache des damaligen Niveaus gestiegen. Dadurch stehe die kapitalgedeckte private und betriebliche Altersvorsorge vor einer Zäsur.

Denn entweder müssten die Beiträge angehoben beziehungsweise Kapital nachgeschossen oder die Leistungen so weit herabgesetzt werden, bis die Kapitalstöcke zur dauerhaften Finanzierung der Leistungen wieder ausreichten.

Massive Mehrbelastungen für Arbeitgeber

Für die betriebliche Altersversorgung würden beide Maßnahmen zu massiven Mehrbelastungen für Arbeitgeber führen. Dieses Problem werde sich weiter verschärfen, wenn der Gesetzgeber nicht eingreife und das Gleichgewicht der betrieblichen Altersversorgung auch im Sinne der Generationengerechtigkeit wieder herstelle.

„Dabei dürfen wir aber nicht zulassen, dass ausschließlich die jungen und zukünftigen Arbeitnehmergenerationen die Last tragen“, so das Institut der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung (IVS), ein Zweigverein der Deutschen Aktuarvereinigung. Eine höhere aufsichtsrechtliche Flexibilität bei der Anwendung der starren Bedeckungsvorschriften könnte hier eine Lösung sein. Damit könne dem Umstand besser Rechnung getragen werden, dass sich Sparvorgänge in der betrieblichen Altersversorgung über Jahrzehnte hinzögen und Schwankungen in der Kapitalanlage über die Zeit mit hoher Sicherheit wieder ausgeglichen werden könnten.

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