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Fondsboutiquen & Public Relations: Kommunikation und Vertrieb sind absolute Gegensätze?

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2.    PR-Mythos: „Reine Produktwerbung interessiert den Investor!“

Die PR-Branche allgemein (Medien, Consultants, Angestellte) lebt in jeder Industrie davon, dass man nicht so ganz genau weiß, was eigentlich gelesen wird und was nicht. Ähnlich der angebliche Aussage von Henry Ford bezüglich des Themas Werbung, sinngemäß: „Ich weiß, dass 50 % der Werbeausgaben verschwendet sind, leider weiß ich nicht welche 50 % es sind“. Fakt ist, dass Werbeausgaben einen Nutzen haben, man kann diese gerade bezüglich der Medien als eine Form von Kultursponsoring betrachten. Artikel, Anzeigen, Sonderbeilagen, Events – alles Aktivitäten, die die Branche allgemein voranbringen und Kommunikation fördern. Kritisch kann es dann werden, wenn man möglicherweise das Interesse von Industrie für Industrie verwechselt mit den Nachrichtenbedürfnissen mancher Investorengruppen. Information Overflow – oft wird hier eher in Deckung gegangen als dass man umfangreiche Produktpromotion-Artikel liest.

3.    PR-Mythos: „PR und Vertrieb haben nichts miteinander zu tun!“

Auch hier gehen die Meinungen, gerade bei stärker eigentümergeführten Unternehmen, weit auseinander. Während viele eine klare, traditionelle Pressearbeit für sich genommen schon sehr hoch schätzen, legen andere einen kleinen Finger in die Wunde: Läuft der Vertrieb nicht, muss das PR-Budget gekürzt werden. Häufig wird diese Haltung auch begleitet von der Auffassung, dass PR-Artikel das ideale Teaserinstrument für Investorenkontakte darstellen, sozusagen die effiziente und kostengünstige Möglichkeit zur Generierung von Marketingmaterial. Wenn Inhalte, Qualität, Performance etc. das Versprechen halten, dann erscheint diese Auffassung nicht völlig unsinnig. Für „kleine“ Unternehmen erscheint es geradezu ideal, wenn der interne oder externe PR-Support diese Philosophie lebt. Gegenbeispiel: Es soll PR-Leute geben, die noch nie mit einem Investor gesprochen haben und darüber hinaus vielleicht inhaltlich auch kein Interesse am direkten Dialog haben.

Ausblick – Chancen für Business Developer

Die Diskussion über Mythen oder vermeintliche Mythen in der Branche kann viel Potential bieten. Die Kapitalanlagegesellschaften, die es schaffen ein optimales „Konzert“ im Bereich Marketing-Mix (z. B. Komponente PR und Vertrieb) zu dirigieren, werden verstärkt Interesse von unabhängigen Fondsinitiatoren auf sich ziehen. Die PR-Fachkräfte, intern oder extern, die Fondsinitiatoren glaubhaft signalisieren können, das Sie Themen aktiv aufgreifen können –idealerweise fachlich eigenständig inverstorenrelevante Informationen aufbereiten können (Fachartikel, Umfragen etc.) – werden sehr gefragt sein. Unabhängige Asset Manager unterliegen großem Marktdruck, sind naturgemäß natürliche Business Developer. Folglich können sie einen Gedankengang gut nachvollziehen: Public Relations soll der langfristig positiven Positionierung in der Öffentlichkeit dienen und kann den Vertrieb aktiv unterstützen.

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