Geldanlagen der EZB-Führungsriege So investiert Bundesbank-Chef Jens Weidmann
Wer hätte das gedacht? Deutschlands Chef-Banker Jens Weidmann schätzt - wie so viele Privatanleger - preiswerte ETFs. Das geht aus einer aktuellen Veröffentlichung der Europäischen Zentralbank hervor, in dem erstmals publik gemacht wird, wie die Führungsriege der EZB an Firmen beteiligt ist oder in Finanzprodukten investiert ist. Das soll für mehr Transparenz sorgen und aufzeigen, ob die Mitglieder des 27-köpfigen Führungsgremiums der EZB möglicherweise private Interessen mit ihrer Geldpolitik verfolgen.
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Bundesbank-Chef setzt auf simpel ETF-Strategie
Dem Bericht zufolge ist das Depot des obersten deutschen Währungshüters - angesichts des komplexen Finanzwissens, über das er verfügt - erstaunlich schlicht: Er hat in den Xtrackers Dax Ucits ETF (ISIN: LU0274211480) investiert und hält Anteile am Xtrackes MSCI AC World Ucits ETF (ISIN: IE00BGHQ0G80), der den globalen Aktienindex MSCI All Country World nachbildet. Unterm Strich ist Weidmann somit über elf Branchen hinweg in mehr als 2.700 Titeln aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern investiert.
Vermögensverwalter halten Weidmanns Anlagestrategie nicht unbedingt für ideal: So zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ Andreas Görler von der Vermögensverwaltung Pruschke und Kalm, der den Dax als Krisenfall bezeichnet und das Engagement des Bundesbank-Chefs in einen Dax-ETF entsprechend kritisch beurteilt. Auch Adrian Roestel vom Vermögensverwalter Huber, Reuss und Kollegen übt Kritik an Weidmanns Dax-Vorliebe. Ein positives Urteil fällt er laut Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ hingegen über die Entscheidung des obersten deutschen Währungshüters, auf den MSCI World zu setzen.