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Aktualisiert am 01.02.2017 - 10:26 Uhrin DAS INVESTMENT Interview: Achtung, AufnahmeLesedauer: 4 Minuten

Globale Chancen am Rentenmarkt „Der US-Dollar war, ist und bleibt eine Fluchtwährung in der Krise“

Burkhard Allgeier ist seit 2007 Chefvolkswirt und Leiter Anlagestrategie bei Hauck & Aufhäuser. Zuvor war er als Leiter des Rentenfondsmanagements bei Frankfurt- Trust tätig. Seine Karriere begann er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Fünf Weise“).
Burkhard Allgeier ist seit 2007 Chefvolkswirt und Leiter Anlagestrategie bei Hauck & Aufhäuser. Zuvor war er als Leiter des Rentenfondsmanagements bei Frankfurt- Trust tätig. Seine Karriere begann er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Fünf Weise“). | Foto: Piotr Banczerowski

DAS INVESTMENT: In der Niedrigzins-Ära haben Anleihen stark an Popularität eingebüßt. Und im Moment mehren sich weltweit die Anzeichen für eher wieder steigende Zinsen. Warum haben Renten nach wie vor eine Berechtigung in den Anlegerdepots?

Burkhard Allgeier: Die internationalen Anleihemärkte sind durch einen großen Facettenreichtum gekennzeichnet. Der Blick nur auf den heimischen Rentenmarkt mit negativen Renditen für viele Anleihen verstellt den Blick auf das, was tatsächlich zu erwirtschaften ist. Die oft zu hörende Klage über die Niedrigzinsen trifft nur dann zu, wenn man keine globale Perspektive hat. Und auf lange Sicht kann ein Anleihe-Investment immer ein Stabilisator sein.

Wo lohnt denn der Einstieg?

30-jährige US-Staatsanleihen zum Beispiel rentieren derzeit mehr als 2 Prozentpunkte über den deutschen Pendants. Ganz zu schweigen von den noch höheren Renditeniveaus in den Schwellenländern. Auch bei Unternehmensanleihen führte der „Trump-Schock“ im Zusammenhang mit der US-Präsidentenwahl zu höheren Renditeaufschlägen – jetzt ist eine gute Zeit für eine entsprechende Selektion, um vom Potenzial ausgewählter Corporate Bonds profitieren zu können.

Doch treibt die Sorge vor weiter steigenden Anleiherenditen nicht wenige um. Wie stehen Sie zu diesem Thema?

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Die Beunruhigung rührt daher, dass Donald Trumps Politik häufig mit höheren Inflationsraten in Verbindung gebracht wird. Ob er eine Inflationierung in den USA bewirkt, ist allerdings keine ausgemachte Sache. Zwar hat der Rentenmarkt dies so interpretiert, aber vermutlich schoss er dabei über das Ziel hinaus.

Ein Handelskrieg kann zwar aufgrund höherer Importpreise zu steigenden Inflationsraten führen. Eine umfassende Deregulierung senkt die Preise aber eher. Die US-Notenbank wird darüber hinaus nur mit Bedacht an der Zinsschraube drehen.

Im H&A Renten Global können Sie das Rentenportfolio flexibel international breit aufstellen. Wie sieht die Struktur derzeit aus?

Etwa zwei Drittel des Portfolios entfallen gegenwärtig auf Staatsanleihen oder Covered Bonds. Ein Drittel ist in Unternehmensanleihen im tiefen Investment-Grade- oder im High-Yield-Bereich investiert. US-Staatspapiere haben wir nach dem Renditeanstieg in der Gewichtung sogar etwas erhöht, und zwar über das komplette Laufzeitenspektrum hinweg. Im Euro-Teil des Portfolios dominieren ganz klar Unternehmensanleihen im 5- bis 15-jährigen Laufzeitenbereich. Hintergrund ist hier, dass die Euro-Kurve für beste Bonitäten – also Bundesanleihen – bis zu sieben Jahren unter der Nulllinie liegt.

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