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in Offene ImmobilienfondsLesedauer: 4 Minuten

Commerz-Real-Vorstand „Wohnungen sind spannend“

Johannes Anschott (47) ist seit April 2016 im Vorstand der Commerz Real. Dort verantwortet er unter anderem das Geschäft mit institutionellen Investoren.
Johannes Anschott (47) ist seit April 2016 im Vorstand der Commerz Real. Dort verantwortet er unter anderem das Geschäft mit institutionellen Investoren.

DAS INVESTMENT: 2012 wurde die Commerz Real Spezialfondsgesellschaft CRS mit insgesamt neun Immobilienfonds und einem verwalteten Vermögen von 1,9 Milliarden Euro an die Investorengruppe Internos verkauft. Jetzt haben Sie das institutionelle Geschäft in der Commerz Real neu aufgesetzt. Was war der Auslöser?

Johannes Anschott: Wir halten das institutionelle Geschäft nach wie vor für ein Erfolg versprechendes Segment. Mit einem verwalteten Vermögen von rund 32 Milliarden Euro sind wir einer der größten Investment- und Assetmanager Europas. Sich ausschließlich auf das Retailgeschäft zu konzentrieren, würde bedeuten, den relevanten Markt zu klein zu schneiden.

Aber das ist aber ja nichts Neues. Gab es keinen konkreten Auslöser?

Anschott: Einer der Auslöser, das institutionelle Geschäft wieder aufzunehmen, ist sicherlich, dass das Geschäft mit geschlossenen Fonds – im Retail-Bereich – nicht mehr die Größenordnung erreicht hat und wahrscheinlich auch nicht mehr erreichen wird, die es vor der Finanzkrise hatte. Das Marktvolumen bleibt gering. Und wir werden absehbar auch keinen geschlossenen Fonds für Privatanleger auflegen. Im offenen Fondsbereich läuft es mit dem Hausinvest dagegen gut. Hier könnten wir uns durchaus vorstellen, noch einen zweiten Fonds aufzulegen.

Wohnen, Büro oder Hotel?

Anschott: Wir finden das Thema Wohnimmobilien derzeit sehr spannend, zumal es auch über den aktuellen Zinszyklus hinaus in Deutschland eine hohe Relevanz haben wird. Das Rückschlagspotenzial ist begrenzt, denn bezahlbarer Wohnraum ist in den Metropolen nach wie vor Mangelware. Der Neubau liegt so weit hinter dem Bedarf, dass die Lücke mittelfristig nicht zu schließen ist: Bei 40 Millionen Haushalten in Deutschland bräuchte man rund 400.000 neue Fertigstellungen pro Jahr. Da hängen wir mit weit unter 300.000 Wohnungen deutlich hinterher. Derzeit wird nicht einmal die aktuelle Lücke geschlossen.

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Noch einmal zurück zum institutionellen Geschäft. Warum sollten Investoren wieder mit der Commerz Real investieren?

Anschott: Weil wir unseren Neustart solide und langfristig aufsetzen. Denn natürlich braucht man in diesem Geschäft ein langfristiges Engagement. Rein und raus schätzen weder wir noch unsere Partner. Wobei die Investoren beim Verkauf der CRS damals ja keinen Schaden genommen haben. Seit Bestehen der Commerz Real haben 85 Prozent aller Fonds die prospektierte Rendite erreicht oder überschritten. Und da sind noch die Jahre der Finanzkrise dabei. Im Immobilienbereich ist die Quote sogar noch höher. Und Teile des institutionellen Geschäfts, die nicht in der CRS waren, haben wir seither unverändert weitergeführt.

Wie grenzt sich die Commerz Real von der Konkurrenz ab?

Anschott: Es mag platt klingen, aber wir sind wirklich solide und halten ein, was wir versprechen. Im Vergleich zur Konkurrenz können wir zudem sehr viele Aufgaben innerhalb unseres Hauses übernehmen. Unser Team aus 45 Architekten und Ingenieuren hat viel Erfahrung in Bau, Planung und Projektdurchführung.

Welche Produkte haben Sie zum Neustart im Angebot?

Anschott: Wir haben zunächst einmal vier Spezialfonds im Fundraising: einen für studentisches Wohnen, den wir in diesem Jahr noch schließen, einen großen globalen Hotelfonds sowie einen Flugzeug- und einen Erneuerbare-Energien-Fonds. Außerdem planen wir in diesem Jahr noch einen weiteren institutionellen Hotelfonds.

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