5 Anlageprofis geben Tipps Was Vermögensverwalter ihren Kunden jetzt raten
„An Sachwerten führt kein Weg vorbei“
Leopold Zellwecker, Steinbeis & Häcker:
„Die Inflation ist gekommen, um zu bleiben. Auch wenn der Inflationsdruck derzeit weltweit nachlässt, befinden wir uns die nächsten Jahre strukturell in einem wellenförmig laufenden inflationären Zyklus. Bis Jahresende gehen wir aufgrund von Basiseffekten, Zinsanhebungen und einer möglichen konjunkturellen Eintrübung von sinkenden Inflationsraten aus.
Das große Bild sollte man jedoch nicht aus dem Auge lassen. Ähnlich wie in den 1940er Jahren ist die Staatsverschuldung heute hoch und der Realzins negativ. Auch das Thema Mangelwirtschaft finden wir heute wieder – durch die fortschreitende De-Globalisierung, Corona, Lieferkettenprobleme und die Energiekrise.
Die Hauptsorge der Kunden liegt in dem Verlust realer Kaufkraft. Heißt: Die Vermögensinhaber merken, dass die Inflation Ihre Ersparnisse auffrisst. Um Vermögen in den nächsten Jahren real zu erhalten, führt kein Weg an Sachwerten vorbei.
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Aktien mit soliden Bilanzen, Preissetzungsmacht und guten Free-Cash-Flows sollten auch in einem schwierigen Umfeld in der Lage sein, den Halter zumindest mittelfristig, vor Kaufkraftverlusten zu schützen.
Gold sollte als Diversifikation in einem gut strukturierten Portfolio nicht fehlen. Es ist letztlich ein Schutz gegen die fortschreitende Inflationierung der Papierwährungen, die bereits im vollen Gange ist. Konnte man zur Einführung unserer Gemeinschaftswährung noch für 1.000 EUR vier Unzen des gelben Metalls erwerben, so bekommt man heute für diesen Betrag nicht mal mehr eine Unze.
Rohstoffe & Energie sind ein wesentlicher Bestandteil im „Warenkorb für Inflation“. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass derzeit bei den meisten Rohstoffen das Angebot knapp ist. Die Lagerbestände der LME (London Metal Exchange) für Aluminium, Kupfer, Nickel, Zink, Blei und Zinn sind auf den niedrigsten Wert seit über 25 Jahren gefallen.
Kupfer erscheint uns in den kommenden Jahren der aussichtsreichste Rohstoff zu sein. Kupfer wird in fast allem verwendet und ist einer der besten verfügbaren Energieleiter. Seit einiger Zeit zeichnet sich ab, dass der Welt in Kürze das Metall ausgehen könnte. Ursächlich hierfür sind die ambitionierten Ziele der Klimapolitik. Ob neue Stromnetze, Photovoltaikanlagen, Windkraftwerke oder Elektrofahrzeuge, immer ist damit ein steigender Bedarf an Kupfer verbunden. Gemäß zahlreichen Studien reicht das erwartete Angebot künftig bei weitem nicht aus, um die prognostizierte Nachfrage zu decken."