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Inflationsschutz Diese Spezial-Anleihen schützen den Realzins

Diese Spezial-Anleihen schützen den Realzins
Thor Schultz Christensen, Fondsmanager und Anleihechef bei Danske Invest

Über Inflation mussten sich Anleger lange Zeit keine Gedanken machen, obwohl die Notenbanken mit ihrer ultralockeren Geldpolitik einiges dafür getan haben, dass sich die Teuerung beschleunigt. Doch nun klettern die Rohstoffpreise wieder nach oben, und viele Regierungen schmeißen mit geliehenem Geld um sich. Einiges spricht dafür, dass die lange erwartete Inflation tatsächlich vor der Tür steht. Hierzulande hat die Teuerungsrate mit 2,2 Prozent bereits das seit der Finanzkrise von der Europäischen Zentralbank (EZB) genannte 2-Prozent-Ziel überschritten. Derweil machen die Währungshüter keine Anstalten, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, wie EZB-Chef Mario Draghi im Februar bestätigt hat.

Die Zentralbank will nach eigenem Bekunden vielmehr die aktuell bei null oder niedriger verharrenden Zinsen bewahren oder sogar noch weiter senken. Ähnlich wie bei der einst neuen Zielmarke von 2 Prozent definiert die Behörde die Ziele der Geldwertstabilität dafür kurzerhand um, auch höhere Raten gelten für einen unbestimmten Zeitraum inzwischen als akzeptabel. Anders als die europäischen Geldhüter hat die US-Zentralbank Federal Reserve in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren immerhin dreimal die Zinsen vorsichtig nach oben geschraubt, um insgesamt 0,75 Prozentpunkte.

An der weltweit zunehmenden Inflation ändert dies nach Einschätzung von Experten wohl wenig. „Anleger sollten sich von dem Zinsanstieg in den USA nicht täuschen lassen. Denn in Deutschland bleiben die Zinsen erst mal trotz gestiegener Inflationsrate niedrig. Ersparnisse auf klassischen Anlageformen wie Sparbuch oder Tagesgeld verlieren dadurch unter dem Strich an Wert“, sagt Giovanni Gay. Der Geschäftsführer von Union Investment warnt, dass eine 2-prozentige Teuerung über einen Zeitraum von zehn Jahren zu einem Verlust von 18 Prozent führen werde.

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Eines der großen Themen für Anleger

Inflationsschutz könnte in diesem Jahr zu einem der großen Themen für Rentenanleger werden, meint auch Wolfgang Bauer, Anleihefondsmanager bei der Fondsgesellschaft M&G Investments. Neben der lockeren Geldmarktpolitik spräche der gestiegene Ölpreis dafür, der in den vergangenen zwei Jahren die Inflationsraten rund um den Globus drückte. Ein steigendes Preisniveau macht Anleihen noch unansehnlicher. Zehnjährige deutsche Titel bieten momentan 0,45 Prozent Zinsen pro Jahr, gleichen damit gerade einmal ein Fünftel der Inflation aus.

Einen Ausweg sollen inflationsindexierte Anleihen eröffnen. „Während ein steigendes Preisniveau die Rendite traditioneller Nominalanleihen aushöhlt, nimmt der Wert inflationsindexierter Papiere im Takt der Geldentwertung zu“, sagt Thor Schultz Christensen, Fondsmanager und Leiter der Abteilung für festverzinsliche Anlagen beim Fondsanbieter Danske Invest. Wie funktioniert das? Die eingebaute Absicherung besteht darin, dass der Nennwert der Anleihe fortlaufend im Takt mit den Preisen zunimmt.

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