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Interview mit Thomas Romig, Assenagon „Wir punkten mit einem Höchstmaß an Flexibilität und Diversifikation“

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Das vergangene Jahr lief insbesondere für Aktien hervorragend. An welchen Stellschrauben wurde jüngst gedreht, um auch für das Jahr 2018 vorbereitet zu sein?

Romig: Anleihen erscheinen ausgereizt, wir haben daher im Credit-Portfolio die Investment-Grade-Corporates auf 0 Prozent reduziert. Aktien sind schon gut gelaufen. Zur Diversifikation bietet sich Gold an. Wir haben den Goldanteil im Portfolio erhöht und liegen jetzt bei 6 Prozent. Zugleich haben wir die Volatilitätsposition erhöht. In diesem Zusammenhang setzen wir verstärkt auf Long-Short-Strategien. Sollten Marktszenarien wie in den Jahren 2016, 2013 und 2011 eintreten, die von wichtigen Notenbankentscheidungen geprägt waren und die Märkte ins Wanken brachten, werden wir vorbereitet sein.

Viele Vermögensverwalter sehen weitere Chancen bei Schwellenländern und Rohstoffen. Welche Rolle spielen diese Sektoren im Portfolio?

Romig: Die Emerging Markets zeigten sich 2017 aufgrund der weltweit synchron verlaufenden Konjunkturentwicklung gefestigt. Wir erwarten hier weitere Zuwächse. Unsere Rohstoffpositionen haben wir wegen der dynamischen Performance im vergangenen Jahr getrimmt, wir halten Rohstoffe und die aufstrebenden Märkte jedoch weiterhin für aussichtsreich – eben weil sich die Konjunktur weltweit gut entwickelt und dort Nachfragepotential vorhanden ist. 

Kommt dennoch eine Baissephase, wie sind Sie darauf eingestellt?

Romig: Unser Job beginnt im Vorgriff auf Baissephasen jetzt schon. Wir spielen Szenarien durch: Wie reagiert das Portfolio bei welchen Risikoszenarien? Um Risiken abzusichern, fahren wir unter anderem eine Long-Vola-Strategie. Diese wichtige Vorsichtsmaßnahme hat im vergangenen Jahr zwar rund 1 Prozent Rendite gekostet, aber das gehört zu einem weitsichtigen Fondsmanagement und wir konnten mit unserer Jahresrendite von 5 Prozent trotzdem überzeugen.

Wieviel Potenzial hat Multi-Asset in Zukunft?

Romig: Wir kennen die Hebel, um ein gut ausbalanciertes, rentierliches Portfolio zu managen. Die Niedrigzinsphase wird den gegenteiligen Beteuerungen der Notenbanken zum Trotz weiterhin anhalten. Kommt demnächst noch eine anziehende Inflation hinzu, werden Spareinlagen in noch rascherem Maße als jetzt schon entwertet. Zugleich dürften die Kapitalmärkte nicht so ruhig wie bislang bleiben, die Volatilität wird kurz- bis mittelfristig weiter zunehmen. Hinzu kommt eine für viele Marktteilnehmer unübersichtliche Währungsentwicklung, die sich direkt auf viele Assets auswirkt. Wird der Euro noch stärker, oder wertet er wieder ab?

In Multi-Asset-Konzepten können Unwägbarkeiten aktiv gemanagt werden. In der Königsklasse Multi-Asset-Fonds wollen wir Wegweiser sein, um eine Vielzahl von Gefährdungen zu umgehen und Chancen zu nutzen.

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