Jobflucht gestoppt Hedgefonds-Händler kehren zu Banken zurück
Barclays stellte im Juni Chris Leonard ein, der in dem Jahrzehnt seit seinem Weggang von JPMorgan Chase & Co. zwei Hedgefonds gegründet hatte und nun dem US-Zinshandelsgeschäft der britischen Bank auf die Sprünge helfen soll. Ende vergangenen Jahres verließen die Ex-Banker Roberto Hoornweg und Chris Rivelli, beide von Brevan Howard Asset Management, den Londoner Hedgefonds und kamen zu Banken zurück.
Bei diesen und anderen Karriereschritten handelt es sich Personalvermittlern zufolge nicht nur um übliche Fluktuationen: Banken in New York und London sind ein Jahrzehnt nach der Finanzkrise wieder zu interessanten Arbeitgebern geworden. Außerdem dürften sie wieder mehr Eigenhandel betreiben, wenn US-Präsident Trump die regulatorische Belastung zurückschraubt. Und es gibt noch einen Punkt: viele Makro-Hedgefonds verdienen einfach kein Geld mehr.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
"Im Schlussquartal oder im ersten Jahresviertel 2018 wird es mehr Personen geben, die von Hedgefonds zu Banken wechseln, um die bankeigenen Mittel zu steuern", sagt Jason Kennedy, Chief Executive Officer der Kennedy Group in London, die Banken und Hedgefonds bei Neueinstellungen berät. "Die Banken werden wieder attraktiver, was den Arbeitsplatz und das Gehalt angeht."
Das liegt an der Erwartung, dass Donald Trump gut für Banker sein wird. In einem am 12. Juni veröffentlichten Bericht forderte das US-Finanzministerium die Bundesbehörden dazu auf, etliche Vorschriften zu überarbeiten, über die sich die Wall Street in den sieben Jahren seit Verabschiedung des Dodd-Frank-Gesetzes immer wieder beschwert hat. Darin wurde unter anderem gefordert, die jährlichen Stresstests - mit denen die Widerstandsfähigkeit der Banken im Falle eines Wirtschaftsabschwungs geprüft wird - abzumildern, ein paar Handelsregeln zu lockern und die Befugnisse der Aufsicht zu beschneiden, die das Verbraucherfinanzgeschäft kontrolliert.