„Märkte werden jetzt abwärts tendieren“ 10 Marktbeobachter kommentieren den britischen Wahlausgang
John Stopford, Leiter Multi-Asset Fixed Income bei Investec Asset Management
„Nach dem gestrigen Wahlausgang sind die Chancen für einen 'weichen' Brexit gestiegen – obwohl die Modalitäten eines britischen Ausstiegs aus der EU nach wie vor unklar sind. Theresa May hat durch das Wahlergebnis an Autorität eingebüßt. Sie war anfangs ja eigentlich eine moderate Brexit-Gegnerin. Mit der Neuwahl wollte sie sich Unterstützung für die Verhandlungen zusichern. Jetzt ist ihr Mandat unklarer denn je. Ich halte es für wahrscheinlich, dass sie auf absehbare Zeit als Premierministerin zurücktreten wird.
Das Wahlergebnis wird sich in erster Linie auf die britischen Firmen und die Situation im Land selbst auswirken und hat weniger direkten Einfluss auf andere Länder. Allerdings tickt die Brexit-Uhr weiterhin: Der britische EU-Austritt wird so oder so kommen. Möglicherweise wird Großbritannien unter diesen Umständen schlechtere Bedingungen in den Verhandlungen hinnehmen müssen.
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Negativ wird sich der Wahlausgang vermutlich auf das britische Wirtschaftswachstum auswirken. Auch das britische Pfund sieht vermutlich volatilen Zeiten entgegen.“
Die Briten haben entschieden: Zwar konnten sich in den Wahlen am gestrigen Donnerstag die konservativen Tories unter Führung von Theresa May durchsetzen. Das Ergebnis fiel jedoch knapper aus, als die Premierministerin es sich erhofft hatte: Die Konservativen haben die Mehrheit im britischen Unterhaus verloren – eine herbe Niederlage für die Initiatorin der vorgezogenen Neuwahlen Theresa May. May hatte sich von den britischen Wählern Rückhalt für die kommenden Brexit-Verhandlungen erhofft. Dieser Plan ist nicht aufgegangen.
Nach dem unklaren Wahlergebnis geben Kapitalmarktexperten jetzt Prognosen zu den die Auswirkungen ab, die das Wahlergebnis auf Investoren hat. Wie die Kapitalmärkte auf den britischen Wahlausgang reagieren – und was Anlegern jetzt beachten sollten – erklären hier 10 Marktbeobachter.