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Wettbewerbsvorteil Familienbesitz Marke und Familie, eine erfolgreiche Kombination

Hermès-Wintermode auf der Paris Fashion Week
Hermès-Wintermode auf der Paris Fashion Week: Es überrascht nicht, dass Familienunternehmen in Branchen, in denen die Kernwerte Vertrauen, Authentizität, Traditionen und Stabilität sehr geschätzt werden, an die Spitze gerückt sind. | Foto: Imago Images / Starface

Wir definieren Familienunternehmen als Publikumsgesellschaft, bei der eine Person oder eine Familie mindestens 30 Prozent der Stimmrechte hält.

Grafik 1: Familienunternehmen und MSCI ACWI im Vergleich

Warum sind Familienunternehmen so gut aufgestellt?

Alain Caffort, Pictet AM

Nach unserer Ansicht gibt es dafür drei Hauptgründe: Erstens, weil die Familien in der Regel den Großteil ihres Vermögens und ihrer Reputation in diese Unternehmen investiert haben und deren Interessen daher eng miteinander verflochten sind. Daraus ergibt sich der zweite Grund, nämlich dass Familienunternehmen im Vergleich zu anderen Unternehmen häufig einen größeren Teil ihrer Gewinne wiederanlegen. Drittens kann die Geschäftsleitung aufgrund der Stabilität der Eigentumsverhältnisse eine langfristige Position einnehmen und muss nicht nach den Gewinnen des nächsten Quartals heischen.

Die Eigentümer sind daher engagierter und aktiver, was häufig zu einem hohen Maß an finanziellen Verpflichtungen und sozial förderlichen Investitionen führt.

Grafik 2: Erfolgsfaktoren von Familienunternehmen

Ein Wettbewerbsvorteil

Familienbesitz kann auch ein Wettbewerbsvorteil sein, wenn es um den Aufbau und die Pflege von Marken geht. Die Messung des Markenwerts nach Schätzungen der weltweit tätigen Markenberatung Interbrand zeigt, wie wichtig Marken für Familienunternehmen sind. Unter den Top 100 der wertvollsten globalen Marken haben Familienunternehmen einen Anteil von 52 Prozent. Marken wie Amazon, Louis Vuitton, Toyota, BMW, Samsung und Chanel stehen ganz oben auf der Liste. Die Identität der Familienmitglieder ist mit der Marke eng verzahnt, daher wird der Schutz der Marke zu einem Kernwert.

Umgekehrt können die Werte, die wir mit Familienunternehmen verbinden, also Traditionen, Stabilität und langfristige Beziehungen zu Stakeholdern, von den Unternehmen selbst in ihrem Branding genutzt und gestärkt werden. Über lange Zeit gepflegte Werte und Traditionen sind von Natur aus die bedeutsamsten Werte, die nur schwer nachzuahmen sind und die gestandenen Familienunternehmen einen Vorteil beim Aufbau und der Stärkung wirklich authentischer Marken verschaffen. Hermès, mittlerweile in der sechsten Generation im Familienbesitz, ist ein hervorragendes Beispiel für Qualität und Tradition, die mit jeder Faser der Marke verwoben sind.

Im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen nehmen Familienunternehmen eine längerfristige Perspektive ein, die es ihnen ermöglicht, dauerhafte Beziehungen zu allen Stakeholdern aufzubauen und Beziehungen auf der Grundlage von Vertrauen und Partnerschaft zu pflegen. Eine höhere Stabilität im oberen Management von Familienunternehmen gegenüber einer durchschnittlichen Publikumsgesellschaft sorgt auch für mehr Konsistenz bei Markenmanagement und Brand Messaging.