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Morgan Stanley bringt Zertifikate ohne Emittentenrisiko

Quelle: Fotolia
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Morgan Stanley startet eine neue Produktreihe. Unter der Bezeichnung „Zertifikate 2.0“ emittiert das Haus künftig Zertifikate, die das Emittentenrisiko ausschließen sollen. Wie bei anderen Anbietern, die vergleichbare Konstruktionen anbieten, verbleibt jedoch auch hier ein zugegeben eher theoretisches Restrisiko. Bei der Absicherung gegen das Emittentenrisiko geht Morgan Stanley einen ähnlichen Weg wie die Commerzbank, die bereits seit einigen Monaten quasi-ausfallsichere Zertifikate anbietet. Hierbei hinterlegt der Emittent bei einem Treuhänder Sicherheiten, die dem aktuellen, fairen Wert der ausstehenden Zertifikate entsprechen. So funktioniert die Absicherung (Grafik vergrößern)

Wie die Commerzbank arbeitet auch Morgan Stanley zu diesem Zweck mit Clearstream Banking, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Börse, zusammen. Müsste Morgan Stanley Insolvenz anmelden, würde Clearstream die Sicherheiten verkaufen und die Anleger auszahlen. Als Sicherheiten kommen ausschließlich so genannte EZB-fähige Wertpapiere zum Einsatz. Das sind Papiere, die die Europäische Zentralbank (EZB) als Sicherheit akzeptiert, wenn sie kurzfristige Kredite vergibt. Der Wert der hinterlegten Wertpapiere wird vom Emittenten täglich angepasst. Ein Restrisiko bleibt Zwar wird das Emittentenrisiko durch diese Maßnahmen stark reduziert, ein hundertprozentiger Ausfallschutz wird jedoch auch hiermit nicht erreicht. Wegen der täglichen Anpassung kann es passieren, dass der Wert der hinterlegten Sicherheiten nicht ausreicht, um alle Anleger im Pleitefall komplett zu entschädigen. So müssten Anleger gewisse Einbußen hinnehmen, wenn am Pleitetag die hinterlegten Wertpapiere – hierfür werden zum Beispiel auch Unternehmensanleihen akzeptiert – innerhalb eines Tages stark an Wert verloren hätten und gleichzeitig der Marktwert der Zertifikate gestiegen wäre. Ein weiteres, eher theoretisches Restrisiko besteht darin, dass der Treuhänder untreu werden könnte und die hinterlegten Sicherheiten nicht wie vereinbart verwahrt. Vor einem solchen Betrug sind allerdings auch Fondsanleger nicht geschützt, wie der Madhoff-Skandal belegt. Weiterhin ist zu beachten, dass das Sicherungskonzept zusätzliche Kosten verursacht, die der Emittent über eine geringere Renditechance an den Anleger weitergibt. Für die erhöhte Sicherheit gehen zirka 0,7 Prozentpunkte an jährlicher Rendite verloren. Europa-Expresszertifikat macht den Anfang Den Anfang in der neuen Produktreihe von Morgan Stanley macht ein Expresszertifikat auf den Euro Stoxx 50 (WKN MS8FC5, Factsheet-PDF). Startschuss ist am 16. April, die Laufzeit beträgt drei Jahre mit der Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung. Hierfür prüft Morgan Stanley an drei Beobachtungstagen mit jährlichen Abstand, ob der europäische Leitindex über oder gleich seinem Ausgangsniveau am Emissionszeitpunkt notiert. Ist dies bereits zum ersten Stichtag am 16. April 2010 der Fall, wird das Zertifikat vorzeitig fällig und zu 110 Prozent seines Nennwerts zurückbezahlt. Wenn nicht, erhöht sich die Auszahlung in den beiden Folgejahren auf 120 beziehungsweise 130 Prozent. Notiert der Index auch am dritten Stichtag am 24. April 2012 unter seinem Startniveau, hat aber nicht mehr als 50 Prozent an Wert verloren, bleibt ein Gewinn aus und Anleger bekommen den kompletten Einsatz wieder. Bei höheren Indexeinbußen tragen Anleger den Verlust komplett. Das Zertifikat kann noch bis zum 16. April 2009 gezeichnet werden. Der Ausgabeaufschlag liegt bei maximal 1,5 Prozent.

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