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Nach dem Frankreich-Votum Erleichterungs-Rally an den Märkten

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Tom Ross, Portfolio-Manager bei Henderson Global Investors, sieht den vorläufigen Wahlausgang als gutes Omen für die zweite Runde: „Die Meinungsforschungsinstitute müssten nun schon sehr weit daneben liegen – deutlicher als beim Brexit-Votum oder der US-Wahl – sollte Macron die zweite Runde am 7. Mai nicht gewinnen.“

Ross zufolge könnte die Erleichterungs-Rally an den Märkten nur von kurzer Dauer sein, weil in zwei Wochen die zweite Runde der Wahl ansteht und Investoren sich im Vorfeld nicht zu weit exponieren wollen. Für Ross rücken darüber hinaus weitere makroökonomische Ereignisse ins Blickfeld. „Die Fixed-Income-Märkte dürften sich nun wieder Themen zuwenden, die durch die politischen Turbulenzen überschattet wurden. Hierzu gehören ein Anziehen der Zinsschraube seitens der Notenbanken und Fundamentaldaten aus den Unternehmen."

Nicolas Forest, Fixed-Income-Chef bei Candriam,  pflichtet bei: „Mario Draghi hat nun den Raum, um nach und nach die monatlichen Käufe der EZB herunterzufahren. Diese Woche wird in dieser Richtung noch nichts passieren, aber die jüngsten Unstimmigkeiten innerhalb der EZB sprechen für die baldige Ankündigung einer Reduzierung.“

Anleger decken sich mit Aktien ein

Der Sieg des liberalen EU-Befürworters Emmanuel Macron in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl hat auch an den Börsen rund um den Globus für Erleichterung gesorgt. Der Euro ist zum US-Dollar auf ein Fünfmonatshoch bei 1,0935 gesprungen. Der DAX liegt mit mehr als 12.400 Punkten auf einem neuen Allzeithoch. Der EuroStoxx legt um fast vier Prozent auf knapp 3.600 Punkte zu. Die US-Indizes liegen zu Handelsbeginn mit jeweils rund 1 Prozent im Plus.

Macron werden nun in der Stichwahl am 7. Mai gegen Le Pen hohe Siegchancen eingeräumt. Umfragen zufolge dürfte der Politiker mit 62 Prozent Zustimmung im finalen Wahlgang rechnen. Verstärkt wird die Rally an den Märkten durch die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, am Mittwoch eine Steuerreform vorzulegen, die „massive“ Steuersenkungen beinhaltet. Bereits zum Ausgang der vergangenen Woche hatten diese Aussichten den US-Aktienmarkt befeuert.

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