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Studie: Erfolgsabhängige Vergütung schmälert den Erfolg

Erst nachrechnen, dann anlegen: Viele Fonds, <br> die erfolgsabhängige Management-Gebühren erheben, <br> rentieren sich für Anleger nicht. Quelle: Fotolia
Erst nachrechnen, dann anlegen: Viele Fonds,
die erfolgsabhängige Management-Gebühren erheben,
rentieren sich für Anleger nicht. Quelle: Fotolia
Fonds ohne erfolgsabhängige Vergütung schneiden besser ab, so das Ergebnis einer Studie, die das Analysehaus Scope zusammen mit der Vermögensverwaltung MMD Multi Manager durchgeführt hat.

Die Analysten verglichen die Wertentwicklung von 7.748 Publikumsfonds, die seit mindestens drei Jahren auf dem Markt sind. Knapp ein Viertel der betrachteten Produkte erhob eine erfolgsabhängige Management-Gebühr, die sogenannte Performance Fee. Der Rest setzte auf herkömmliche fixe Gebührenmodelle.

Das Ergebnis: Investmentfonds ohne Performance Fees haben in den vergangenen drei Jahren im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 10,5 Prozent erzielt. Fonds mit erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteilen kamen hingegen auf lediglich 8,9 Prozent.

Risiko-Kennzahlen: Höherer Maximalverlust bei fast gleicher Volatilität


An einer geringeren Risikobereitschaft der nach Erfolg bezahlten Manager lag das schlechte Abschneiden nicht. Das zeigt ein Vergleich der Risiko-Kennzahlen. So weisen Fonds mit fixen Gebühren über drei Jahre im Durchschnitt eine Volatilität von 13 Prozent auf. Produkte mit Performance Fees liegen mit 12,7 Prozent nur marginal darunter.

Der Maximalverlust liegt bei Fonds ohne erfolgsabhängige Gebühren sogar mit durchschnittlich 14,6 Prozent in drei Jahren unter dem der Produkte mit einer variablen Management-Vergütung, die im gleichen Zeitraum im Schnitt bis zu 16 Prozent verloren.

Der gleiche Effekt zeigt sich bei einer langfristigeren Betrachtung: Auf Fünf-Jahres-Sicht erwirtschaften Fonds, die keine variablen Gebühren erheben, rund einen Prozentpunkt mehr im Jahr als Konkurrenzprodukte mit Performance Fees. Bei der Volatilität und dem Maximalverlust gibt es kaum Unterschiede.

Zusatzgebühren schmälern Gewinne

Als Grund für das schlechte Abschneiden der Produkte, deren Manager durch die erfolgsabhängige Vergütung gerade besonders stark an einer guten Wertentwicklung interessiert sein müssten, sehen die Scope-Analysten die Gebührenstruktur solcher Produkte. Denn anders als im institutionellen Bereich, aus dem die Performance Fees stammen, ersetzen bei Publikumsfonds die variablen Gebühren nicht einen Teil der fixen Kosten. Sie werden vielmehr zusätzlich zu Ausgabeaufschlag und der jährlichen Managementgebühr erhoben, schmälern das Fondsvolumen und belasten so die Rendite. Durch den Zinseszins-Effekt potenzieren sich diese negativen Auswirkungen über die Jahre zusätzlich.

Darüber hinaus gelingt es vielen Fonds nicht, ihre Vergleichsklasse kontinuierlich über einen längeren Zeitraum zu schlagen. „Dennoch kassieren sie in einzelnen Jahren Erfolgsgebühren für eine einmalige Outperformance“, so die Scope-Analysten. Anlegern gegenüber sei das nicht gerade fair.

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