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Nuklearunfall in Japan: Erste Immobilienfonds werden geschlossen

Bis auf weiteres können Anleger weder Anteilscheine des Immobilienfonds Uni Immo Global von Union Investment kaufen, noch die bereits gekauften Papiere an die Gesellschaft zurückgeben. Unter den gegebenen, außergewöhnlichen Umständen sei es dem externen Sachverständigenausschuss nicht möglich, eine Neubewertung der Immobilien in Tokio durchzuführen, teilte die Gesellschaft mit. Die in Tokio liegenden sieben Immobilien machen rund 14 Prozent am Gesamtvermögen des Fonds aus.

„An den ausnahmslos in Tokio gelegenen japanischen Immobilien des Uni Immo Global sind in Folge des Erdbebens vom 11. März 2011 und des nachfolgenden Tsunamis keine größeren sichtbaren Schäden entstanden“, berichtet die Gesellschaft. Für die anderen in Tokio investierten Immobilienfonds von Union Investment seien keine vergleichbaren Maßnahmen erforderlich, da diese dort keine wesentlichen Investments halten.

Die Investmentgesellschaft musste bereits vor wenigen Wochen den Fonds um 4,45 Prozent abwerten.

Insgesamt stecken laut Analystenschätzungen bis zu acht Milliarden Euro aus Deutschland in japanischen Immobilien, die von radioaktiver Verseuchung bedroht sind. „Wir haben jedoch keine Versicherung, es gibt auch keine Möglichkeit, die Gebäude gegen atomare Strahlung oder Schäden durch Kernenergie zu versichern", erklärte Matthias Danne, Immobilienvorstand der Dekabank, die allein 550 Millionen Euro in Japan investiert hat, gegenüber „Welt Online“. Beim Deka-Immobilien Global (WKN: 748 361) liegt das Gewicht japanischer Immobilien bei 14,8 Prozent. Der Fonds bleibe trotzdem geöffnet, teilte Torsten Knapmeyer, Geschäftsführer der Deka Immobilien auf Nachfrage von DAS INVESTMENT.com mit. Es gebe derzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass die vier Objekte - zwei davon in Tokio - neu bewertet werden müssen. Beim Immobilienfonds Grundbesitz Global (WKN: 980705) der Deutsche-Bank-Tochter RREEF machen die vier Japan-Immobilien - zwei Bürogebäuden in Tokio und je ein Einkaufszentrum in Osaka und Ibaraki - rund 16 Prozent des Portfolios aus. Wie die Gesellschaft mitteilt, soll auch dieser Fonds offen bleiben. Man sehe keinen Anlass für eine Neubewertung der Objekte, so RREEF. Keines der Gebäuden sei beschädigt worden und Tokio bleibe nach wie vor "das Wirtschaftszentrum Japans und damit wichtigster Standort für die japanische Industrie". Eine Übersicht der Immobilienfonds mit einem relativ hohen Anteil japanischer Objekte finden Sie hier

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