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Ölpreis aktuell: Die tatsächliche Lage auf dem Ölmarkt wird durch die rosarote Brille wahrgenommen

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Die Zahl der Optionskontrakte legte bei der 100er-Marke von 67.019 auf 79.121 Kontrakte zu. Er ist damit der größte Optionskontrakt für Rohöl weltweit. Im Moment ist es schwer vorstellbar, dass sich das Investment in den verbliebenen fünf Wochen bis zur Fälligkeit auszahlt, aber der Markt ist offensichtlich in Bewegung gekommen. Allerdings sollte die Optionspositionen nicht überbewertet werden, da der Kapitaleinsatz im Vergleich zu den Futures gering ist.

Eine Call-Option mit dem Strike bei 100 kostet derzeit 0,20 $/b, während für den Strike bei 85 $/b bereits 3,33 $/b gezahlt werden müssen.

Fundamental

Die tatsächliche Lage auf dem Ölmarkt ist in diesem technisch orientierten Umfeld in den Hintergrund geraten oder wird nur noch die rosarote Brille wahrgenommen.

In der Tat haben IEA, EIA und OPEC ihre Nachfrageprognosen in diesem Monat angehoben. Sie reagieren damit auf die höheren Konjunkturschätzungen des IWF. Die IEA geht für das laufende Quartal davon aus, dass der Markt mit etwa 500.000 b/d überversorgt bleibt, da auch das Angebot steigt. Die OPEC schätzt, dass das laufende Quartal leicht unterversorgt ist, aber das folgende Quartal massiv überversorgt sein wird.

Auch der letzte Wochenbericht der EIA wurde nur selektiv wahrgenommen: Die Benzinlager verkleinerten sich beträchtlich um 5,23 Millionen Barrels. Allerdings ist das die Folge massiver Kürzungen der Raffinerieproduktion, also letztlich
schwacher Nachfrage und Margenerwartungen. Die Raffinerienutzung ging um enorme 4,1 Prozentpunkte auf 80,9 Prozent und damit auf den niedrigsten Wert seit April zurück.
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