Offene Immobilienfonds Brexit – drei Fragen, drei Antworten
Mit dem Brexit kommt besonders der Immobilienmarkt im Großraum London unter Druck. Wie sehr sind offene Immobilienfonds in Deutschland davon betroffen?
Im März 2016 steckten rund acht Milliarden Euro deutsches Publikums-Fondsvermögen in britischen Immobilien. Das entspricht ungefähr 11 Prozent des Vermögens aller Publikumsfonds. Bei den Immobilien-Spezialfonds entfielen 2,3 Milliarden Euro auf Insel-Gebäude. Das sind vier Prozent des Fondsvermögens. Der Anteil britischer Werte ist also sowohl in deutschen Publikums- als auch in Spezialfonds gering.
Einige britische Immobilienfonds mussten geschlossen werden. Droht deutschen Fonds das gleiche Schicksal?
Nein – und zwar aus mehreren Gründen. Zum einen werden Immobilien britischer Fonds mit schwankungsanfälligen Marktwerten bewertet. Bei Immobilien deutscher Fonds werden hingegen konservative Ertragswertmethoden angewendet.
Zudem schützen spezielle Mindesthalte- und Kündigungsfristen deusche Fonds vor plötzlichen Rückgaben der Anleger. Sie wurden mit dem Anlegerschutz- und Funktionsverbesserungsgesetz im Januar 2013 eingeführt. Außerdem könnten viele offene Immobilienfonds aufgrund hoher Kassaquoten eine Zeit lang auch größere Rückgaben bewältigen.