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Pflegeversicherung: Der Alleingang des Daniel Bahr

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Schutz bei Demenz wird wichtiger


Teuer seien die Verträge vor allem auch deswegen, weil der Kunde mit Eintritt in die Pflegebedürftigkeit keine Beiträge mehr bezahlen müsse, sagt Stephan Schinnenburg, Geschäftsführer beim Analysehaus Morgen & Morgen. Die Prämien übernehme dann die Versicherung, die dieses Risiko aber eingepreist habe. Schinnenburg beobachtet auf dem Markt für Pflegezusatzpolicen mehrere Trends. „Die Absicherung von Demenz spielt eine immer größere Rolle für die Menschen“, sagt er. „Die Anbieter müssen sich verstärkt damit beschäftigen, das Risiko in ihre Tarife aufzunehmen.“

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Einige Anbieter haben die Demenz-Option mit Aufpreis schon in ihre Verträge eingebaut, etwa die Deutsche Familienversicherung, die R+V, die Nürnberger oder die Süddeutsche Krankenversicherung. Andere arbeiten noch daran. „Wir müssen mit entsprechenden Absicherungslösungen reagieren, weil das Thema immer wichtiger wird“, sagt Schmeing von der DKV.

Kunden bestimmen den Tagessatz


Zudem greifen immer mehr Versicherungsgesellschaften zu individuellen Bausteinlösungen. In den Policen der Zukunft sollen Kunden selbst entscheiden können, wie die Auszahlungen der Tagessätze gestaffelt sein sollen, die der Versicherer für die einzelnen Pflegestufen bezahlt. Kunden sollen künftig selbst festlegen dürfen, wie viel Prozent des Tagessatzes sie in Pflegestufe 1 oder 2 erhalten wollen.

Derzeit ist das häufig noch vom Anbieter vorgegeben, etwa mit 30 Prozent für Pflegestufe 1, 70 Prozent für Pflegestufe 2 und 100 Prozent für Pflegestufe 3. Manche Anbieter wollen zudem eine Einmalzahlung zu Beginn der Pflegebedürftigkeit in die Police einbauen oder denken über Beitragserstattungen im Todesfall nach. Benno Schmeing von der DKV glaubt außerdem, dass zusätzliche Dienstleistungen bei Pflegezusatzpolicen in Zukunft eine größere Rolle spielen werden. „Assistance-Leistungen sind noch deutlich ausbaufähig“, sagt er.

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