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Pimco sieht deutschen Langläufer im Sturzflug Warum sich die 30-jährige Bundesanleihe trotzdem lohnt

Andrew Bosomworth, Leiter des Portfoliomanagements bei Pimco in Deutschland
Andrew Bosomworth, Leiter des Portfoliomanagements bei Pimco in Deutschland
Die Investmentgesellschaft Pimco (Pacific Investment Management Co.) glaubt, dass die Rendite der 30-jährigen deutschen Bundesanleihe auf null sinken kann, berichtet Dow Jones. Demnach hält Andrew Bosomworth, Leiter des Portfoliomanagements bei Pimco in Deutsdchlan, diese Entwicklung für sehr wahrscheinlich. „Das Nettoangebot an deutschen Anleihen liegt bei null, und die Bundesbank muss etwa 190 Milliarden Euro an Bundesanleihen kaufen“, sagt er gegenüber der Nachrichtenagentur Dow Jones.

Warum Pimco an diese Entwicklung glaubt? Weil sich bereits die Rendite der zehnjährigen Anleihe seit dem Beginn der quantitativen Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf dem besten Wege dahin befindet. Anfang des Jahres lag die Rendite noch bei 0,54 Prozent, aktuell rangiert sie mit 0,07 Prozent nur noch knapp über der null.

Im Vergleich zu anderen Papieren wie Zins-Swaps und kurzfristigen Anleihen sollte sich die 30-jährige Bundesanleihe allerdings immer noch gut entwickeln, glaubt Bosomworth. Zudem fürchtet er nicht, dass die Renditen in der Eurozone wegen des QE-Programms schnell steigen werden und die Langläufer damit großen Zinsveränderungen ausgesetzt sind.

Mark Haefele, Investmentchef bei UBS Wealth Management, glaubt, dass man mit Bundesanleihen „keinesfalls eine gute Rendite erzielen“ kann, dafür aber „viel Geld verlieren“. „Irgendwann kommt der Punkt, an dem es besser sein wird, Schweizer Franken in einem Tresor zu deponieren“, sagt er.

Andrew Millward von Morgan Stanley glaubt, dass man bei 30-jährigen Bundesanleihen nicht so schnell mit steigenden Renditen rechnen sollte, da die EZB noch bis September 2016 Anleihen kaufen will. Cagdas Aksu, Zinsstratege bei Barclays, sieht keinen Grund, aktuell 30-jährige Bundesanleihen zu kaufen – aber auch nicht, sie zu verkaufen. Denn: Angebot und Nachfrage der Anleihen würden durch QE verzerrt. Zudem bleibe die ungelöste Griechenland-Frage.

Die Rendite der 30-jährigen Bundesanleihe steht aktuell bei 0,46 Prozent, zu Beginn des Jahres 2015 lag sie noch dreimal so hoch bei 1,39 Prozent. In den ersten drei Tagen nach Beginn des QE-Programms am 9. März sank die Rendite von 0,96 auf 0,63 Prozent.

    
    
    

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