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Österreich vor Deutschland Renten-Atlas sucht beste Altersvorsorgesysteme Europas

Seniorin im Garten ihres Hauses in Apetlon, im österreichischen Burgenland
Seniorin im Garten ihres Hauses in Apetlon, im österreichischen Burgenland: Laut dem Renten-Atlas verfügt Österreich über ein besonders großzügiges Rentensystem. | Foto: imago images / Viennareport

Aufgrund ihrer historischen Wurzen haben viele die europäische Staaten teilweise sehr unterschiedlichen Alterssicherungssysteme. Das Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik hat zusammen mit Sozialrechtsexperten aus ganz Europa ein Renten-Atlas (Pension Maps) erstellt, das die Struktur der Altersvorsorge verschiedener Länder durchleuchtet.

Die Pension Maps stellen die Rentensysteme in einem eigens entwickelten Kategoriensystem dar, das Rechtsform, Funktion, Zugangsberechtigung, Art der Zugehörigkeit (verpflichtend oder freiwillig), Bedürftigkeitsprüfung sowie Finanzierungsarten und -quellen umfasst. Ausgangsbasis ist eine Person, die im Jahr 2020 in ihr Berufsleben und damit als Beitragszahler in das Alterssicherungssystem eintritt.

Das Projekt liefert in Grafiken einen Überblick:

  • wie die Alterssicherung in einem Land organisiert ist,
  • welche Sicherungsfunktion die verschiedenen Teile des Systems haben,
  • wer Zugang zu einer Zusatzversorgung hat und
  • wie hoch das durchschnittliche Rentenniveau in einem Land im Vergleich zum Durchschnitt in Europa und der OECD ist.

„Dabei werden zum Beispiel die Unterschiede, Vor- und Nachteile der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland zu anderen Systemen schnell sichtbar“, erklären die Forscher. So sei in der Bundesrepublik nicht die gesamte Bevölkerung einbezogen, wie dies bei der staatlichen Rentenversicherung in Norwegen der Fall sei. Dafür sei das deutsche Rentensystem weniger stark in verschiedene Berufsgruppen zersplittert als das französische. Dort seien aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Interessen Rentenreformen besonders schwierig.

Österreichs Rentensystem besonders großzügig

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„Von einem besonders großzügigen Rentensystem profitieren die Österreicher“, so die Forscher des Max-Planck-Instituts weiter. Denn hier liege die Netto-Lohnersatzrate aus der gesetzlichen Rente nach OECD-Angaben für einen Standardrentenbezieher bei 89,9 Prozent. In Deutschland seien es nur 51,9 Prozent. Die österreichische Rentenversicherung gewähre zudem, nach einer Einkommensprüfung, auch eine Ausgleichszulage, die eine Mindestrente garantiert. Für langjährig Versicherte gebe es außerdem noch einen Pensionsbonus.

„Demgegenüber ist eine Mindestsicherung kein explizites Ziel der wenig umverteilenden deutschen gesetzlichen Rentenversicherung", heißt es. Und während das Renteneintrittsalter für Deutsche bis 2029 auf 67 Jahre erhöht wird, können Österreicher weiterhin mit 65 Jahren in Rente gehen.

Diese Länder sind bereits dabei

Neben einer kurzen Zusammenfassung liefern die Pension Maps auch tabellarische Übersichten über die wichtigsten institutionellen Merkmale, Finanzierungsmechanismen, Anspruchsvoraussetzungen und Leistungen. In der ersten Variante wurden die Alterssicherungssysteme von Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Großbritannien, Griechenland, Norwegen, der Tschechischen Republik, Slowenien und Bulgarien untersucht. In den kommenden Monaten soll der Renten-Atlas um 22 weitere Länder ergänzt werden.

>> Zum Renten-Atlas

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