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Robert Halver Handelskrieg oder nicht – das bestimmt China

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China weiß auch, dass seine Investitionsstandorte für ausländische Anleger teilweise immer noch so verschlossen sind wie der Himmel für große Sünder. Nicht zuletzt orientiert sich China bei der Aneignung ausländischen Wissens - das Wort Technikklau würde ich als bekannt zurückhaltender Zeitgenosse niemals in den Mund nehmen - sehr am deutschen Kinderlied „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“.

Vor allem fürchtet man aber eine der EU von Trump freundlich, aber bestimmt aufgezwungene Handelsunion gegen China. Die Einbindung in die Weltwirtschaft ist für China auch unter geostrategischem Blickwinkel von allergrößter Bedeutung.

Ja, China hat verstanden. Es betreibt eine vorbeugende Handelspolitik, um aus einem kalten keinen heißen Handelskrieg zu machen. Mit angekündigten, deutlich gesenkten Importzöllen und einer verstärkten Öffnung für internationale Investoren mit Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen auch oberhalb von 50 Prozent will Peking den Amerikanern chinaphoben Wind aus den Segeln nehmen. Dabei stört es nicht, dass China Amerika bei der Welthandelsorganisation anzeigen will. Das ist eben die chinesische Gesichtswahrung. Ob man es mag oder nicht, aber das Handels-Ge-Trump-ele hat in Peking offenbar Wirkung gezeigt.

Wenn zwei sich streiten, freut sich nicht immer der Dritte

Für die EU und insbesondere Deutschland wäre ein heißer Handelskonflikt zwischen den USA und China gleichbedeutend mit einer Entmannung Casanovas: Bei einer handelspolitisch ausgebremsten Weltwirtschaft könnten deutsche Exportunternehmen und ihre Aktien nicht mehr so wie früher. Tatsächlich hat die harte Handelsrhetorik bereits zu einer weltweiten Eintrübung der konjunkturellen Stimmung geführt.

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