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Stellenstreichungen und Bonuskürzungen bei Credit Suisse und der Deutschen Bank So kommen Umbau-Pläne bei der Belegschaft an

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Erträge unter Druck

Investmentbanken haben mit einem Einbruch ihrer Erträge zu kämpfen. Niedrigere Energiepreise und das sich abschwächende Wachstum in China lassen die Kunden vor dem Handel und der Emission von Wertpapieren zurückschrecken, um Kapital aufzunehmen. In Europa schlagen sich die Banken mit rekordniedrigen Zinsen und Anleihekäufen der Zentralbanken herum, die die Profitabilität weiter reduzieren.

Die Deutsche Bank dürfte zwar Fortschritte bei der Senkung ihrer Kosten gemacht haben, doch das schwache Ertragsumfeld für alle europäischen Investmentbanken bedeutet, dass es ihr und Credit Suisse schwer fallen dürfte, den Nutzen ihrer Sparmaßnahmen zu zeigen, erklärten Analysten der Royal Bank of Canada. Die Deutsche Bank legt ihre Zahlen für das erste Quartal am 28. April vor und Credit Suisse am 10. Mai.

Nach Einschätzung des Fondsmanagers Davide Marchesin der GAM Holding in Lugano werden die Investmentbanken durch Kostensenkungen nicht attraktiver. Er verkaufte seine Aktien an Credit Suisse, als klar wurde, dass der Markt in einen Abschwung eingetreten ist.

„Diese Art von Geschäft braucht Ertragswachstum", sagte Marchesin. „Das ist ein von Menschen gesteuertes Geschäft. Es wird nicht nur das Fett weggeschnitten, es werden Muskel und Ertragsstärke des Unternehmens weggeschnitten."

‚Wohltuende Abwechslung’

Während Cryans Äußerungen einige Angestellten verunsichert haben, sind andere dankbar, dass er die Probleme der Bank klar beim Namen nennt, wie ein Arbeitnehmervertreter des Unternehmens sagte.

Aufseher und Politiker im Heimatland der Deutschen Bank unterstützen Cryan ebenfalls. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hält seinen Fokus auf Technologiesysteme für lange überfällig, während ein Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel die Transparenz begrüßte, die er zum Unternehmen brachte. Nach Aussage des Beraters, der anonym bleiben wollte, braucht Deutschland die von der Bank angebotenen Dienstleistungen, und er werde im zweiten oder dritten Quartal nach Hinweisen Ausschau halten, dass die Bank ihre Trendwende schaffen kann.

Auch Anleger wollen Belege sehen, dass das Finanzhaus seine Versprechen erfüllen kann.

„Direktheit und Ehrlichkeit sind eine wohltuende Abwechslung", sagte Eddie Perkin, Investmentchef für Aktien bei Eaton Vance Corp. in Boston, dem fünfzehntgrößten Aktionär von Credit Suisse. „Investoren in Investmentbanken sind schon seit sehr langer Zeit enttäuscht worden. Die Aktienanleger sind zynisch geworden, was Ankündigungen von Restrukturierungen, Strategieänderungen und Finanzzielen angeht. Sie sind im ‚Zeig’s-mir-Stadium’."

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