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Too-big-to-fail Neue Bank-Anleihen sollen vor Scheitern schützen

Die größten Banken der Welt müssen nach dem Willen der Regulatoren Wertpapiere im Volumen von Hunderten Milliarden Dollar vorhalten, die im Falle einer Schieflage abgeschrieben werden können. Bislang nutzen die Banken dafür nachrangige Anleihen.

Nach Einschätzung von Aberdeen Asset Management und AllianceBernstein besteht indes ein Bedarf an vorrangigen Anleihen für diese Zwecke. Sie wären für die Banken billiger am Markt unterzubringen als nachrangige Papiere, die eine Rendite von bis zu 6,65 Prozent aufweisen, wie Indizes von America Merrill Lynch zeigen.

“Eine Reihe cleverer Leute bei den Investmentbanken wird jetzt daran tüfteln Bonds zu schaffen, die Verluste mittragen (Bail in), die aber dennoch vorrangig gegenüber nachrangigen Instrumenten sind”, sagt Laurent Frings, Co-Leiter Anleiheanalyse Europa bei Aberdeen Asset Management in London. “Das wird zu niedrigeren Kosten für die Emittenten führen - aber es ist knifflig.”

Der Finanzstabilitätsrat FSB in Basel sagte in der vergangenen Woche, die größten Banken sollten Verluste absorbierende oder in Eigenkapital wandelbare Wertpapiere im Volumen von bis zu 25 Prozent ihrer risikogewichteten Aktiva vorhalten müssen. Diese Vorschläge werden jedoch noch diskutiert und auch nicht vor frühestens 2019 in Kraft treten.

Die jetzt schon strengeren aufsichtsrechtlichen Vorgaben haben zur Schaffung von nachrangigen Pflichtwandelanleihen (CoCos) geführt. Diese Hybridinstrumente, die entweder abgeschrieben oder zu Eigenkapital werden können, sind zu dem am schnellsten wachsenden Segment im Bondmarkt geworden. Das Emissionsvolumen bei den sogenannten AT1-Papieren, die zum zusätzlichen Eigenkapital zählen, beläuft sich seit Beginn im April 2013 auf über 63 Milliarden Dollar. Die Rendite der Anleihen liegt derzeit bei durchschnittlich 6,65 Prozent, im Vergleich zu 5,8 Prozent im Juni, wie Indizes von Bank of America Merrill Lynch zeigen. Die Papiere brachten den Investoren dieses Jahr 7,38 Prozent ein, bei reinvestierten Zinsen.

“Der Gedanke dahinter ist - und das ist richtig - dass Aktionäre und Gläubiger einen Teil der Verluste mittragen sollen, wenn eine Bank in Schieflage gerät”, sagt Steve Hussey, Leiter Analyse Anleihen von Finanzinstituten bei AllianceBernstein in London. “Wie macht man das bei vorrangigen Anleihen? Der offensichtlichste Weg ist ein Vertrag mit den Investoren, in dem es heißt: ’Es können Dir Verluste entstehen, wenn ich zusammenbreche.’”
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