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Aktualisiert am 07.02.2017 - 18:13 Uhrin EXTRA Erste AdresseLesedauer: 3 Minuten

Unabhängige Vermögensverwalter Was erwarten die Vermögensverwalter vom Jahr 2017?

Die von Universal-Investment befragten unabhängigen Vermögensverwalter sprechen sich für 2017 für eine starke Gewichtung von US-Titeln aus
Die von Universal-Investment befragten unabhängigen Vermögensverwalter sprechen sich für 2017 für eine starke Gewichtung von US-Titeln aus | Foto: Universal-Investment, Stand: Dezember 2016 ⋅ Illustration: stringerphoto/Fotolia
Quelle: Universal-Investment, Stand: Dezember 2016

Das aktuelle Marktumfeld lässt die Vermögensverwalter etwas vorsichtiger für Aktien werden. Eine Mehrheit geht davon aus, dass sich der Auftrieb der wichtigsten Indizes im laufenden Börsenjahr zwar fortsetzt, aber etwas verlangsamt. Dax, EuroStoxx 50 und S&P 500 sollten nach Einschätzung der Anlagemanager zwischen 1,5 und 5 Prozent zulegen. In den beiden Vorjahren hatten sie noch deutlich höhere Steigerungen prognostiziert.

Deutschen Aktien trauen die Befragten 2017 stärkere Zuwächse zu als anderen Anlageregionen. Hier erwarten sie auch ein robustes Wirtschaftswachstum von 1 bis 2 Prozent, das von einer Fortsetzung der Tiefzinspolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) begleitet wird. Die vieldiskutierte Zinswende – für die Vermögensverwalter das Investmentwort des Jahres 2017 – sollte somit zunächst vorwiegend die USA betreffen. Mit Blick auf das Jahresende können sich die Expertenvorstellen, dass die amerikanische Notenbank ihre Leitzinsen in Richtung 1 bis 2 Prozent erhöht.

Universal-Investment befragte im vergangenen Dezember zum vierten Mal rund 25 unabhängige Vermögensverwalter zu ihren Erwartungen und Empfehlungen für 2017. Die Kapitalmarktstrategen repräsentieren ein Anlagevolumen von mehreren Milliarden Euro, das sie über die Publikums-Plattform von Universal-Investment verwalten.

Bewährte Aktienmärkte bevorzugen

Eindeutige Tendenz bei den Antworten: Trotz der vorsichtigen Marktprognosen führt an Aktien aus den Industrienationen kein Weg vorbei. Einen Schwerpunkt sollten Investoren hierbei auf Wertpapiere aus Deutschland und den USA setzen.

Verglichen mit den Empfehlungen des Vorjahres würden die Vermögensverwalter die Aktienquote allerdings von 53 auf 47 Prozent absenken. Diese Reduktion geht überwiegend zulasten von Titeln aus dem Euroraum außerhalb Deutschlands. Die Befragten möchten dort aktuell nur noch 26 Prozent ihres Portfolios investieren. Interessanterweise ging diese Skepsis mit deutlich abnehmender Kritik an den europäischen Währungshütern einher. Deren Wertpapierkäufe wurden mehrheitlich als einzige Möglichkeit zur Stabilisierung der Märkte charakterisiert. Ein Jahr zuvor waren noch zwei Drittel der Befragten der Auffassung, die ultralockere Geldpolitik lege den Grundstein zur nächsten Finanzkrise.

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Nicht wenige Vermögensverwalter geben jedoch weiterhin ihr Unbehagen über das Quantitative-Easing-Programmder EZB zu Protokoll. Die Anlagemanager erwarten insbesondere, dass die Inflation im Euroraum anzieht, insgesamt 60 Prozent der Befragten gehen von diesem Szenario aus. Steigende Rohstoffpreise haben einen Anteil hieran, sind aber auch als Anlageklasse von Belang. Der Ölpreis könnte nach Einschätzung der Experten 7 Prozent gewinnen, die Edelmetalle Gold und Silber 6 beziehungsweise 11 Prozent.

Auf das Ende des Bullenmarkts für Anleihen reagieren

Sektorbezogen empfehlen die unabhängigen Portfoliomanager eine breitere Aufstellung. Dabei plädieren sie insbesondere für die Aufnahme sogenannter Alternatives in die Portfolios. Wichtig ist ihnen auch, den Anteil von Rentenpapieren abzusenken.

„Der Bullenmarkt für Anleihen ist beendet“, kommentierte beispielsweise Marco Herrmann von der FIDUKA seine Wahl. Um eine bessere Diversifikation zu erzielen, spielen neben Immobilien, Edelmetallen und alternativen Anlagen die Schwellenländer eine etwas größere Rolle.

Ein Fragezeichen setzen die Anlagemanager allerdings hinter die wirtschaftliche Entwicklung Chinas. Manchen gilt das schwer durchschaubare Riesenreich als größtes Risiko, dem die globale Konjunktur 2017 ausgesetzt ist. Entsprechend gering fällt der China-Anteil in den Portfolios aus. Auch grundsätzlich raten die Vermögensverwalter zu Wachsamkeit.

Christian Malleck von SIGAVEST gibt Anlegern einen grundsätzlichen Rat: „Bleiben Sie flexibel, denn jedes Mal, wenn man glaubt, den Schlüssel zum Verständnis der Finanzmärkte gefunden zu haben, wird kurz danach das Schloss ausgewechselt.“

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