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Vermögensverwalter Guido vom Schemm Diese Auslöser können für einen Finanzmarkt-Hurrikan sorgen

Guido vom Schemm. Der Gründer und Geschäftsführer von GVS Financial Solutions befürchtet eine umfangreiche Korrektur an den Börsen.
Guido vom Schemm. Der Gründer und Geschäftsführer von GVS Financial Solutions befürchtet eine umfangreiche Korrektur an den Börsen.

Der Börsensonnenschein verdunkelt sich kontinuierlich, dunkle Wolken ziehen über das Börsenparkett. Droht jetzt ein Sturmtief mit heftigen Gewittern an den Börsen oder befinden wir uns nur in einer kurzen Schlechtwetterphase? Zahlreiche Anleger stellen sich die Frage, ob sie ihr Depot jetzt wetterfest machen sollen.

Nachdem Monsieur Macron die Frankreichwahl gewonnen hat und somit die Unsicherheit in Europa gewichen ist, haben die europäischen Börsen mächtig Fahrt aufgenommen. So konnte beispielsweise der deutsche Leitindex Dax 30 sogar ein neues Allzeithoch bei 12951 Punkten markieren. Auch in Übersee kannten die Börsen nur eine Richtung. Aktuell ist diese Euphorie deutlich abgeebbt und die Kurse gingen in den Korrekturmodus.

Für die Ernüchterung gibt es handfeste Gründe, welche je nach Entwicklung in einen Börsenhurrikan enden können.

Nordkorea-Konflikt

Der Nordkorea-Konflikt spitzt sich zu. Das international weitgehend isolierte Land feuerte letzte Woche eine Rakete ab, die über Japan hinweg flog. Am vergangenen Wochenende testete Nordkorea wohl eine Wasserstoffbombe. Dies ist als reine Provokation zu werten. Trump und seine Verbündeten drohen jetzt sogar mit dem Einsatz von Atombomben, sofern sich Nordkoreas Staatschef  Kim Jong-Un nicht mäßigt.  An den Börsen reagierten Anleger nervös, da diese Unsicherheit meiden wie der Teufel das Weihwasser. Aktien wurden verkauft, als sicher geltende Anlagen wie Gold waren dagegen gefragt. In der Regel haben politische Börsen kurze Beine. Bei diesem womöglich heftigen Konflikt könnte eine Korrektur deutlich schärfer verlaufen und deutlich länger andauern. 

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Der Euro notiert aktuell im Vergleich zum US-Dollar bei 1,20. Seit Jahresbeginn hat der Euro somit um gut 13 Prozent im Vergleich zum Greenback aufgewertet. Eine solch starke Aufwertung gab es zuletzt 2007. Was anschließend passierte, dürfte noch in Erinnerung sein.

Vor zwei Wochen hatte die Fed-Chefin Yellen die Märkte beim Notenbankgipfel in Jackson Hole enttäuscht. Anleger fragen sich, ob es in den nächsten Monaten wirklich zu den angekündigten Zinserhöhungen in den USA kommen wird.  Die letzten Freitag veröffentlichen Arbeitsmarktdaten waren zudem alles andere als überzeugend. Darüber hinaus bringt die politische Unsicherheit in den Vereinigten Staaten den Dollar ebenfalls unter Druck. Die Euphorie, die der US-Präsident nach seiner Wahl erzeugen konnte, verpuffte bisher wie Schall und Rauch. Die oben genannten Gründe und die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten mit einem Wechselkurs von 1,20 sehr gut leben können, werden wohl dafür sorgen, dass der US-Dollar vorerst schwach bleiben dürfte.

Schuldengewitter in den USA

Die US-Konsumschulden steigen absolut auf ein neues Hoch, relativ zum Bruttoinlandsprodukt sind sie stabil. Einige Exzesse gibt es offensichtlich bei Studenten- und Autodarlehen. Die Schulden könnten sich negativ auf die Konsumausgaben auswirken. Es ist nämlich eine Verschiebung der Schulden zu beobachten. Seit 2009 sind US-Hypothekenschulden, die circa zwei Drittel aller Schulden ausmachen, um etwa fünf Prozent gesunken. Ebenso sind Kreditkartenschulden um sieben Prozent gegenüber dem bisherigen Spitzenwert gefallen.

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