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Aktualisiert am 29.01.2020 - 09:18 Uhrin VersicherungenLesedauer: 10 Minuten

Versicherungstrends 2010: Kampf um Prämiengelder

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Trend 2: Garantie in Ein-Prozent-Schritten

Garantien werden auch 2010 eine entscheidende Rolle im Fondspolicengeschäft spielen. In der Maklertrendstudie 2009/2010, die die  Vertriebsservice-Gesellschaft und Deutsche-Ring-Tochter Maklermanagement.ag jedes Jahr veröffentlicht, gaben 85 Prozent der 300 befragten Makler an, Garantieprodukte würden stark von Kunden nachgefragt. Drei Viertel glauben, dass das auch künftig der Fall sein wird. Interessant dabei: Der Großteil der unabhängigen Vermittler schreibt denjenigen Produkten in Zukunft gute Verkaufschancen zu, bei denen der Versicherte das Garantieniveau selbst bestimmen kann.

Die Meinung dieser 75 Prozent deckt sich mit der von rund einem halben Dutzend Versicherern, darunter LV 1871, Württembergische und HDI-Gerling. Sie haben zuletzt Produkte auf den Markt gebracht, bei denen sich das Garantieniveau in Ein-Prozent-Schritten einstellen lässt.

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Die flexiblen Garantiepolicen sind Drei-Topf-Hybride. Für die Garantien schichten die Versicherer um zwischen klassischem Deckungskapital, Wertsicherungsfonds mit einer monatlichen 80-Prozent-Werterhaltgarantie und einem dritten Fondstopf, der individuell vom Kunden bestückt werden kann.

Jüngster Neuzugang in dieser Gruppe ist seit Oktober 2009 der Hamburger Versicherer Condor mit dem Produkt Congenial. Der Versicherte kann die Höhe der Garantie an seine Lebensumstände anpassen. Startet er den Vertrag beispielsweise als Single, reicht ihm womöglich die Sicherheit, dass ihm zum Rentenbeginn mindestens ein Viertel seiner Beiträge sicher zustehen.

Bei diesem Garantieniveau setzt er mehr auf die Chancen des Kapitalmarkts, ein größerer Teil seines Vertragskapitals fließt in den renditestärksten Topf der frei wählbaren Fonds. Heiratet der Kunde, kann er die Garantieschwelle erhöhen, beispielsweise auf 50 Prozent, kommt Nachwuchs hinzu, auf 100 Prozent. Dann leitet Condor einen größeren Teil des Kundenguthabens in den Wertsicherungsfonds und den Deckungsstock um.

„Je mehr Flexibilität geboten wird, desto mehr eignet sich das Produkt für aktive Anleger“, sagt Mark Ortmann, Geschäftsführer des Instituts für Transparenz in der Altersvorsorge (ITA). Und ergänzt:„Die sind aber eher selten zu finden.“ Das dürfte der Haken bei diesem Trend sein. Ortmann: „Beitragsgarantie oder keine Garantie, das wird sicher noch jeder entscheiden können.“ Bei einer 90-, 80- oder 45-prozentigen Beitragsgarantie sei das aber schon schwieriger.

Lebensversicherungsexperte Lars Heermann von der Rating-Gesellschaft Assekurata sieht hier deshalb besonders Berater gefragt: „Sie müssen dem Kunden möglichst einfach erklären, was mit der Rendite ihrer Police passiert, wenn sie die Garantie erhöhen oder senken.“ Daran muss 2010 noch gearbeitet werden.  

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