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Aktualisiert am 30.09.2021 - 12:50 Uhrin FondsLesedauer: 10 Minuten

Die Unbeugsamen Warum die Fondsgesellschaft MFS mehr ist als ein Geheimtipp

Blick auf die Skyline von Boston
Blick auf die Skyline von Boston: Fondsanbieter MFS Investment Management hat seit Gründung 1924 seinen Hauptsitz in der Ostküsten-Metropole der USA. | Foto: Unsplash.com

USA 1924: Es war die Zeit der Prohibition, Präsident Calvin Coolidge begrenzte über den Immigration Act die Zuwanderung und verlieh Indianern Bürgerrechte. Währenddessen spielte sich in Boston ein Ereignis ab, das die Finanzwelt revolutionieren und für Millionen von Amerikanern einen neuen Zugang zu den Kapitalmärkten eröffnen sollte. Sherman Adams, Charles Learoyd und Ashton Carr gründeten den Massachusetts Investors Trust (MIT) und starteten damit den ersten Investmentfonds der USA, der für eine Vielzahl privater Investoren zugänglich ist.

Schnell flossen die ersten Gelder in den Fonds, und sie fließen noch heute. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Fonds der Vorkriegszeit gibt es den MIT immer noch. Er überstand den Schwarzen Donnerstag im Oktober 1929 – auch wenn er zwischenzeitlich über 80 Prozent verlor. Er überlebte die sich anschließende Große Depression sowie den Zweiten Weltkrieg, und er konnte sich auch im harten Konkurrenzkampf der Fondsbranche in den vergangenen Jahrzehnten durchsetzen. In seiner nunmehr fast 100-jährigen Laufzeit hat der Fonds eine Rendite von durchschnittlich rund 9 Prozent im Jahr erzielt. Sein Anlageschwerpunkt damals wie heute: ausgewählte US-Standardaktien.

1969 dann, 45 Jahre nach der MIT-Gründung, war es Zeit für mehr Wachstum und eine breitere Produkt- und Dienstleistungspalette. Der Massachusetts Investors Trust wurde daher neu organisiert und firmiert seitdem unter dem Namen Massachusetts Financial Services (MFS). Seit 1996 trägt die Gesellschaft ihren heutigen Namen MFS Investment Management. Seinem Heimatstandort Boston ist der Erfinder des Investmentfonds in den USA treu geblieben. Im Firmensitz an der Huntington Avenue können Mitarbeiter und Besucher noch die alten handschriftlichen Aufzeichnungen zu Wertpapierkäufen und -verkäufen des MIT hinter Glas bestaunen.

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Inzwischen beschäftigt das traditionsreiche Unternehmen, das seit 1982 zur kanadischen Sun Life Financial gehört, mehr als 1.900 Mitarbeiter und managt Kapital für private wie auch institutionelle Kunden. Es zählt zwar nicht zu den schwersten Kolossen der Fondsbranche, ist aber gut positioniert und hat sein verwaltetes Vermögen seit 2011 mehr als verdoppelt. Laut dem 2019er Global Markets Report von Cerulli Associates gehört MFS zu den 50 größten Asset Managern weltweit. ISS Market Intelligence weist die Gesellschaft zudem als die Nummer 11 der größten langfristigen Vermögensverwalter in den USA aus. Die mehr als 80 in den USA angebotenen Investmentfonds finden sich auch in den Altersvorsorgeinstrumenten der US-Bürger wieder, den sogenannten 401k-Plänen.

Zum Jahresbeginn 2020 verwaltete MFS ein Vermögen von 527 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 452 Milliarden Euro, etwas mehr als die Hälfte davon in Investmentfonds. Ende September lag die Gesamtsumme bei 548 Milliarden US-Dollar (468 Milliarden Euro), den Corona-Crash hat MFS also gut überstanden und konnte das verwaltete Vermögen weiter ausbauen.