33 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für Lateinamerika-Aktien
Aktienfonds mit Schwerpunkt auf Lateinamerika sind nicht jedermanns Sache. Schließlich setzt man bei einem solchen Investment vor allem auf die Entwicklung eines einzelnen Landes, nämlich Brasilien. An den Börsen des Gastgebers der gerade zu Ende gegangenen Olympischen Sommerspiele gehandelte Aktien sind in den gängigen Indizes mit rund 50 Prozent gewichtet, entsprechend stark schwanken diese Fonds je nach Großwetterlage am Zuckerhut. So kann es sehr wohl binnen weniger Wochen gut und gerne um 20 Prozent abwärts, aber auch aufwärts gehen.

Seit Jahresbeginn entwickelt sich der MSCI Latin America zwar durchaus erfreulich. Zuvor hatte der Kursverlauf den Anlegern jedoch einiges an Durchhaltewillen abverlangt: So rutschte der Index im Kalenderjahr 2015 um rund 30 Prozent ins Minus.
In diesem anspruchsvollen Marktumfeld liefert der Stewart Investors Latin America derzeit die überzeugendsten Resultate. Mit 245 Punkten führt er nicht nur den aktuellen Crashtest mit großem Abstand vor dem Sieger des letztjährigen Crashtests, dem Comgest Growth Latin America, an. Er siegt auch in der Performance-Wertung und im Stresstest und belegt im Rating Rang 2.
Der Vorjahres-Sieger aus dem Hause Comgest musste den ersten Platz vor allem wegen des diesmal schwächeren Abschneidens im Stresstest abgeben. 2015 belegte er in diesem Teilbereich noch den Spitzenplatz, aktuell reicht es mit 59 Punkten lediglich für Rang 10. Deutlich besser schneidet der Edmond de Rothschild Latin America ab und landet in dieser Teil-Disziplin mit 80 Punkten nur knapp hinter dem Stewart Investors Latin America (86 Punkte).
Bei der Performance ist die Spannweite der Ergebnisse erheblich und reicht beispielsweise über fünf Jahre von 44,7 Prozent beim Stewart Investors Latin America bis zu minus 19,8 Prozent beim Pinebridge Latin America Small & Mid Cap Equity. Allerdings verfolgt dieser Fonds mit Nebenwerten einen anderen Ansatz und lässt sich nur bedingt mit dem Gruppensieger vergleichen. Von der Strategie her ähnlicher ist der Pioneer Latin American Equity, der allerdings mit einem Minus von 17,4 Prozent ebenfalls deutlich hinterherhinkt. Die Fondsauswahl sollte in dieser Kategorie also mit Bedacht erfolgen.
Die drei Siegerfonds im Kurzporträt
Der Gesamtsieger: Stewart Investors Latin America Fund
Bis vor kurzem noch firmierte der Fonds unter der Bezeichnung First State Latin America, nun wird er unter der Bezeichnung Stewart Investors fortgeführt. Auch das Management hat sich geändert: So zeichnet mittlerweile Dominic St. George für den Fonds verantwortlich, Tom Prew wurde vom hauptverantwortlichen zum Co-Manager.
Das Duo setzt auf ein konzentriertes Portfolio von derzeit 40 Titeln und investiert aktuell vor allem in Basiskonsumgüter, in denen gut ein Viertel des Fondsvermögens von rund 173 Millionen Euro steckt. Gegenüber dem Vergleichsindex gewichten sie diese Titel damit um rund 6 Prozentpunkte höher. Finanzwerte hingegen sind mit knapp 15 Prozent nur halb so hoch gewichtet wie im MSCI Latin America.
Dass die Fondsmanager sehr unabhängig vom Vergleichsindex agieren, zeigt auch die Ländergewichtung: Brasilianische Aktien machen mit rund 46 Prozent einen vergleichsweise niedrigen Anteil am Portfolio aus, Konkurrenten wie Edmond de Rothschild setzen diese Position weitaus höher an. Ungewöhnlich hoch ist der Anteil chilenischer Aktien, deren Anteil mit 27 Prozent nahezu dreimal so hoch ist wie im Vergleichsindex. Das liegt unter anderem an der hohen Gewichtung des chilenischen Unternehmenskonglomerats Quiñenco und des Wasserversorgers IAM, die mit 4,5 und 4,0 Prozent Portfolio-Anteil zu den fünf größten Positionen gehören.
Titel aus Mexiko wiederum nehmen mit 6 Prozent einen deutlich geringeren Stellenwert ein. Im MSCI Latin America sind diese Aktien mit 29 Prozent deutlich dominanter. Laut einer Analyse des britischen Informationsdienstes FE Trustnet war der Fonds übrigens der Tagessieger im Performance-Vergleich am Tag Eins nach dem Brexit-Votum. Er legte am 24. Juni um fast 11 Prozent zu.
Anleger, die Fondsanteile kaufen wollen, müssen derzeit einen Aufschlag von 4 Prozent auf den Fondspreis zahlen, der in das Fondsvermögen fließt. Mit dieser Maßnahme sollen die Mittelzuflüsse auf niedrigem Niveau gehalten werden, um den Aktionsradius der Fondsmanager auch künftig nicht einschränken zu müssen.

Seit Jahresbeginn entwickelt sich der MSCI Latin America zwar durchaus erfreulich. Zuvor hatte der Kursverlauf den Anlegern jedoch einiges an Durchhaltewillen abverlangt: So rutschte der Index im Kalenderjahr 2015 um rund 30 Prozent ins Minus.
Die besten Fonds für Lateinamerika-Aktien
Fonds | Punkte Gesamt |
Pkt. Perfor- mance |
Pkt. Stress- test |
Pkt. Rating |
Vol. in Mio. € |
|
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Stewart Investors Latin America Fund | 245 | 89 | 86 | 70 | 173 |
2 | Comgest Growth Latin America | 211 | 82 | 59 | 70 | 37 |
3 | Henderson Gartmore Latin American Fund | 179 | 63 | 58 | 58 | 48 |
4 | BTG Pactual Latin American Equity Fund | 163 | 47 | 66 | 50 | 119 |
5 | JPM Latin America Equity | 153 | 60 | 51 | 42 | 808 |
28 weitere Fonds >> | ||||||
Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 10. August 2016), Wertentwicklung auf Euro-Basis |
In diesem anspruchsvollen Marktumfeld liefert der Stewart Investors Latin America derzeit die überzeugendsten Resultate. Mit 245 Punkten führt er nicht nur den aktuellen Crashtest mit großem Abstand vor dem Sieger des letztjährigen Crashtests, dem Comgest Growth Latin America, an. Er siegt auch in der Performance-Wertung und im Stresstest und belegt im Rating Rang 2.
Der Vorjahres-Sieger aus dem Hause Comgest musste den ersten Platz vor allem wegen des diesmal schwächeren Abschneidens im Stresstest abgeben. 2015 belegte er in diesem Teilbereich noch den Spitzenplatz, aktuell reicht es mit 59 Punkten lediglich für Rang 10. Deutlich besser schneidet der Edmond de Rothschild Latin America ab und landet in dieser Teil-Disziplin mit 80 Punkten nur knapp hinter dem Stewart Investors Latin America (86 Punkte).
Bei der Performance ist die Spannweite der Ergebnisse erheblich und reicht beispielsweise über fünf Jahre von 44,7 Prozent beim Stewart Investors Latin America bis zu minus 19,8 Prozent beim Pinebridge Latin America Small & Mid Cap Equity. Allerdings verfolgt dieser Fonds mit Nebenwerten einen anderen Ansatz und lässt sich nur bedingt mit dem Gruppensieger vergleichen. Von der Strategie her ähnlicher ist der Pioneer Latin American Equity, der allerdings mit einem Minus von 17,4 Prozent ebenfalls deutlich hinterherhinkt. Die Fondsauswahl sollte in dieser Kategorie also mit Bedacht erfolgen.
Die drei Siegerfonds im Kurzporträt
Der Gesamtsieger: Stewart Investors Latin America Fund
Bis vor kurzem noch firmierte der Fonds unter der Bezeichnung First State Latin America, nun wird er unter der Bezeichnung Stewart Investors fortgeführt. Auch das Management hat sich geändert: So zeichnet mittlerweile Dominic St. George für den Fonds verantwortlich, Tom Prew wurde vom hauptverantwortlichen zum Co-Manager.
Das Duo setzt auf ein konzentriertes Portfolio von derzeit 40 Titeln und investiert aktuell vor allem in Basiskonsumgüter, in denen gut ein Viertel des Fondsvermögens von rund 173 Millionen Euro steckt. Gegenüber dem Vergleichsindex gewichten sie diese Titel damit um rund 6 Prozentpunkte höher. Finanzwerte hingegen sind mit knapp 15 Prozent nur halb so hoch gewichtet wie im MSCI Latin America.
Dass die Fondsmanager sehr unabhängig vom Vergleichsindex agieren, zeigt auch die Ländergewichtung: Brasilianische Aktien machen mit rund 46 Prozent einen vergleichsweise niedrigen Anteil am Portfolio aus, Konkurrenten wie Edmond de Rothschild setzen diese Position weitaus höher an. Ungewöhnlich hoch ist der Anteil chilenischer Aktien, deren Anteil mit 27 Prozent nahezu dreimal so hoch ist wie im Vergleichsindex. Das liegt unter anderem an der hohen Gewichtung des chilenischen Unternehmenskonglomerats Quiñenco und des Wasserversorgers IAM, die mit 4,5 und 4,0 Prozent Portfolio-Anteil zu den fünf größten Positionen gehören.
Titel aus Mexiko wiederum nehmen mit 6 Prozent einen deutlich geringeren Stellenwert ein. Im MSCI Latin America sind diese Aktien mit 29 Prozent deutlich dominanter. Laut einer Analyse des britischen Informationsdienstes FE Trustnet war der Fonds übrigens der Tagessieger im Performance-Vergleich am Tag Eins nach dem Brexit-Votum. Er legte am 24. Juni um fast 11 Prozent zu.
Anleger, die Fondsanteile kaufen wollen, müssen derzeit einen Aufschlag von 4 Prozent auf den Fondspreis zahlen, der in das Fondsvermögen fließt. Mit dieser Maßnahme sollen die Mittelzuflüsse auf niedrigem Niveau gehalten werden, um den Aktionsradius der Fondsmanager auch künftig nicht einschränken zu müssen.
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