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Anlageobjekte neu verpackt Wie Blockchains klassische Fonds überflüssig machen

Ein Taxifahrer holt einen chinesischen Geschäftsmann am Flughafen in Hamburg ab. Der erzählt von seinem jüngsten Immobilienprojekt in Shanghai und zahlt mit seinem Smartphone ein ordentliches Trinkgeld in die digitale Brieftasche des Fahrers. Nachdem der Fahrgast ausgestiegen ist, nimmt der Fahrer sein Smartphone zur Hand und investiert das Trinkgeld mit nur wenigen Klicks in einen kleinen Anteil am besagten Bürokomplex in Shanghai. Weit hergeholt? Keineswegs! Die Blockchain-Ökonomie macht es möglich.

Wenn heute jemand einen Anteil an einer Büroimmobilie erwerben möchte, noch dazu am anderen Ende der Welt, dann ist damit enormer Aufwand verbunden: Banken, Anwälte, Notare, Fondsgesellschaften und Finanzvertriebe müssen mitwirken. Und wehe, der Anleger will sich nach einiger Zeit wieder von seinem Immobilienanteil trennen. Dann heißt es häufig: Außer Spesen nichts gewesen.

Das wird sich ändern. Während in der öffentlichen Wahrnehmung die Blockchain-Technologie weitgehend auf Bitcoin & Co. reduziert wird, entwickelt sich auf ihrer Grundlage die digitale Infrastruktur der Zukunft – auch für die Geldanlage. Was steckt dahinter? Blockchain ist eine Technologie, mit der Vermögensgegenstände ohne die Zwischenschaltung von teuren Mittlern transferiert werden können.

Jeder Token ist ein kleiner Teil des Hauses

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Statt eine Immobilie juristisch in einem Fonds zu „verpacken“ und dann kleine Anteile am Fonds in die Depots von vielen Anlegern zu verkaufen, wird das Recht an der Immobile digital verbrieft. Das heißt es werden sogenannte Token hergestellt, wobei jeder einzelne Token ein kleiner Besitzanteil an der Immobilie darstellt. Sind diese Token einmal geschaffen worden, kann sie jeder, unabhängig von Raum und Zeit, auf Basis der Blockchain-Technologie kaufen und verkaufen – und sich auf diesem Wege ein Stück der Immobilie sichern. Also sehr ähnlich wie ein traditioneller Immobilienfonds, nur viel einfacher und liquide, aber trotzdem sicher.

Interessant ist, dass die Tokenisierung keineswegs auf Immobilien begrenzt ist. Nahezu jedes Asset, jeder Vermögensgegenstand, kann auf diesem Wege digital verbrieft werden: egal ob Schiffe, Rohstoffe oder auch Fremd- und Eigenkapitalanteile. Im Fremdkapitalbereich können Token klassische Verbriefungsformen wie Schulddarlehen, Genussscheine oder Anleihen substituieren. Dasselbe gilt natürlich auch für den Eigenkapitalbereich. Unternehmens- oder Gewinnanteile können relativ einfach mittels Token digital verbrieft und handelbar gemacht werden.

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