LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 3 Minuten

Bobl und Buxl Wie sich Anleihe-Experten gegen steigende Zinsen absichern

Seite 2 / 2



Futures sind praktischer

Will man die Duration verkürzen, verkauft man Futures, um sie später günstiger zurückzukaufen. Die Duration einer solchen Short-Position liegt unter null. Nach der Durchschnittsregel verkürzt sie die Gesamtduration eines Portfolios.

„90 Prozent aller Termingeschäfte, die Rentenfondsmanager abschließen, beziehen sich auf solche Futures“, schätzt Daniel Kutschker von LBBW Asset Management. Als Manager von Absolute-Return-Fonds soll er Risiken im Griff behalten, also auch Zinsänderungsrisiken. „Das Gute an Futures ist, dass sie hoch liquide sind und dass als Geschäftspartner nie eine andere Bank, sondern immer nur die Eurex selbst auftritt. Damit entfällt das Kontrahentenrisiko“, sagt der Experte. Der Nachteil sei, dass sich die Futures auf Staatsanleihen beziehen. Der risikofreie Renditeanteil in Unternehmensanleihen aber misst sich nicht mehr an diesen Papieren. Es kann also sein, dass die Futures einen Anstieg oder Abfall des risikofreien Zinsniveaus nicht optimal mitnehmen, sondern sich irgendwie anders bewegen.


Quelle: Bloomberg

Zinsen werden am sogenannten Swap-Markt gehandelt. Sie bilden den risikofreien Bestandteil in den Renditen von Risikopapieren. Hinzu kommt noch der Spread, also der individuelle Risikoaufschlag je nach Schuldner. Wer ein Zinsänderungsrisiko wegtauschen will, kann das also per Swap machen. Allerdings geht das nur über direkte Geschäfte (Over the Counter, OTC) mit Banken. Damit hat man ein Risiko, dass der Geschäftspartner ausfällt, wie etwa Lehman Brothers im September 2008. Außerdem können viele kleine Fondsboutiquen das nötige Volumen nicht aufbringen.

Es ist geplant, dass auch der Swap-Markt über eine zentrale Börse läuft. Das würde einiges erleichtern.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion