Börsenexperte Robert Halver „Gold und Silber lieb' ich sehr ...“

Die Finanzstabilität ist gegangen und wird nicht mehr zurückkehren
Um die Konjunktur fiskalpolitisch kaltzustarten, brechen 2020 weltweit alle Schulden-Dämme. Im Präsidentschaftswahljahr wird das amerikanische Haushaltsdefizit mindestens 15 Prozent betragen. Das ist selbst für die USA Hollywood-reif. Und in Europa wird die Stabilitäts- immer mehr in eine „alternativlose“ Schuldenunion umgebaut. Ende des Jahres wird die Weltverschuldung zirka 280 Billionen US-Dollar betragen.
Notenbanken als Sadisten für Zinssparer
Gemäß dem Motto „Freibier für alle und für immer“ muss die internationale Geldpolitik die Kreditzinsen weiter Richtung null manipulieren und Anleihen massenhaft aufkaufen. Ansonsten wäre der Schuldendienst nicht mehr zu stemmen und der finale Finanz-Super-GAU nicht mehr aufzuhalten.

Dort, wo es keine hohen Schuldzinsen gibt, kann es auch keine attraktiven Anlagezinsen geben. Dass Zinssparer immer häufiger Halteprämien zahlen, statt Renditen zu erhalten, hat das frühere Killerargument gegen Gold, es zahle keine Zinsen, gekillt. Spätestens nach Inflation ist Zinssparen Vermögenskastration. Niemand soll hoffen, dass die Notenbanken bei wieder stärker steigender Inflation Zinssteigerungen durchführen. Mit Krokodilstränen in den Augen werden sie dankbar für Preissteigerungen sein. Wenn sie oberhalb der Schuldzinsen liegen, fressen sie Staatsschulden auf wie Heuschrecken die Feldfrüchte. Mit negativen Realzinsen hat Amerika sich doch schon immer seiner Kriegsschulden entledigt.

Die Friedenstauben sind müde geworden
Nicht zuletzt leitet die geopolitische Instabilität Wasser auf die Gold-Mühlen. Unabhängig von den abtrünnigen Briten erinnert Europa weniger an eine Union, eher an eine Erbengemeinschaft, bei der jeder sich selbst der Nächste ist.