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Aktualisiert am 24.08.2023 - 14:00 Uhrin Recht & SteuernLesedauer: 6 Minuten

Michael Heinz BVK-Präsident kündigt Gegenwind für Provisionsrichtwert an

Harry Kreis, Henry Iben und BVK-Präsident Michael H. Heinz (v. l.)
Harry Kreis, Henry Iben und BVK-Präsident Michael H. Heinz (v. l.): Durch eine neue Kooperation mit dem Maklerpool Brandgilde Versicherungskontor könnte der Vermittlerverband BVK jetzt bis zu 1.000 Versicherungsmakler aufnehmen. | Foto: Bundesverband Deutscher Versicherungs­kaufleute e.V. (BVK)

„Als ehrbare Versicherungskaufleute werden unsere Mitglieder zwar nicht davon betroffen sein“, sagt Michael H. Heinz mit Blick auf den sogenannten Provisionsrichtwert bei Lebensversicherungen. Damit wolle die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) nämlich nur diejenigen Mitbewerber maßregeln, die überhöhte Vergütungen kassieren. Doch generell kritisiert der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) Eingriffe bei Provisionen für Versicherungsvermittler. 

Denn sie widersprechen nach Ansicht des größten berufsständischen Vermittlerverbands mit 121-jähriger Verbandsgeschichte der marktwirtschaftlichen Ordnung und seien deshalb unangebracht. „Der BVK hat zudem in der Vergangenheit in mehreren Stellungnahmen bei der Debatte um einen Provisionsdeckel darauf hingewiesen, dass die Begrenzung von Provisionen sich nur marginal und vernachlässigbar auf die Rendite von Lebensversicherungen auswirken würde“, erklärt der Verbandspräsident weiter. 

Provisionsrichtwert bei Lebensversicherungen

Angekündigt hatte diese Maßgröße für Provisionen im Vertrieb von Lebensversicherungen Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht bei der Bafin. Er wolle damit vor allem Fehlanreize im Vertrieb vermeiden. Hierzu führte Grund die Ergebnisse einer Umfrage an, wonach sich die Abschluss- und andere Kosten je nach Gesellschaft zum Teil sehr stark unterscheiden. Details zur Höhe des Richtwertes sowie weitere Einzelheiten will die Bafin erst in der zweiten Jahreshälfte präsentieren.

Maximilian Mordhorst © Deutscher
Bundestag / Xander Heinl / photothek.de

Zuvor will Heinz Deutschlands obersten Versicherungsaufseher mit pikanten Aussagen konfrontieren, die an einem schnellen Start des Projekts zweifeln lassen: Der FDP-Abgeordnete Maximilian Mordhorst, Mitglied im Finanzausschuss des Bundestags, sprach der Bafin die Zuständig ab. Über eine solche Regelung entscheide nicht die Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn und Frankfurt. Stattdessen sei es Angelegenheit des von Christian Lindner geführten Bundesfinanzministeriums in Berlin. 

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Eine solche Richtlinie wird es nicht geben, zitiert versicherungsmagazin.de Mordhorst. Es gebe keine FDP-Position, die sich in irgendeiner Weise für staatlich gedeckelte Provisionen ausspreche, sagte er auf einer BVK-Veranstaltung am Freitag. Auf ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung in Berlin verabschiedeten die BVK-Delegierten unter anderem den Leitantrag „Europäische Finanzregulierung und neue Bundesregierung - Positionen und Forderungen der Vermittler“. 

 

Demnach sieht der BVK mit Blick auf die Vermittlerbranche Licht und Schatten beim Koalitionsvertrag der drei Ampelparteien SPD, Grüne und FDP. Positiv sei, dass sich die neue Bundesregierung zu allen drei Säulen der Altersvorsorge bekenne, vor einer Bürgerversicherung absehe und Riester-Verträgen Bestandsschutz gewährt. Zudem befürworten die Vermittler die Absicht, bei der Altersvorsorgepflicht für Selbstständige eine Wahlfreiheit mit Opt-out für private Altersvorsorge einzuführen. 

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