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Dan Chamby Die Zeit der ‚Stock Picker' ist gekommen
Dan Chamby, Fondsmanager bei BlackRock
Fondsmanager Dan Chamby von BlackRock sieht einen Machtverlust der Zentralbanken gegenüber den Märkten. Damit können „Stock Picker", also auf die Auswahl einzelner Titel ausgerichtete Aktieninvestoren, seiner Auffassung nach wieder mit dem punkten, was sie am besten können.
Chamby kauft wieder Aktien, nachdem er Ende vergangenen Jahres 21 Prozent seines Portfolios in liquiden Mitteln hielt. Die Turbulenzen am Aktienmarkt sind nur natürlich, schätzt er, nachdem die durch jahrelange Konjunkturfördermaßnahmen abgestumpften Händler wieder lernen, Risiko einzupreisen. Statt sich Sorgen über die nächsten Maßnahmen der Währungshüter zu machen, studiert er Konjunkturdaten und sucht nach günstig bewerteten Aktien. Mit Wetten auf eine Erholung beim Ölpreis schwimmt er gegen den Strom und auch einige Kollegen bei BlackRock.
„Wir müssen uns viel mehr auf die Fundamentaldaten konzentrieren", erklärte Chamby in einem Telefoninterview aus Princeton, New Jersey. Jetzt sei es an der Zeit für die „Stock Picker", die auf Basis von Analysen Aktien auswählen, „zu zeigen, was in ihnen steckt".
Die Jahre nach der Finanzkrise 2008 brachten den auf Substanzwert ausgerichteten Investoren, die im Verhältnis zu Unternehmenswert und Gewinnen günstig bewertete Titel aussuchen, magere Erträge. Die beispiellosen Anleihekäufe der Zentralbanken trugen dazu bei, die Aktienkurse auf breiter Front nach oben zu treiben. Inzwischen gibt es Anzeichen, dass sich dies ändert, da die US-Notenbank Federal Reserve die geldpolitischen Zügel wieder anzieht und die Experimente in Europa und Japan mit Negativzinsen einen Ausverkauf an den Aktienmärkten nicht bremsen können. Die Bewertungen von Unternehmen, die sich in den vergangenen Jahren immer ähnlicher geworden waren, beginnen sich auseinanderzuentwickeln.
„Wir beobachten eine stärkere Verteilung", erläutert Chamby. „Die Preisfindung ist besser als zuvor."
Chamby verwaltete nach eigenen Angaben per Ende Januar 85 Milliarden US-Dollar, während es im April noch 100 Milliarden Dollar waren. Der BlackRock Global Allocation Fund, mit 45,5 Milliarden Dollar an verwaltetem Kapital der größte von Chamby mitverwaltete Fonds, hat dieses Jahr bis Mitwoch 5,1 Prozent verloren, schlägt damit aber noch 36 Prozent seiner Konkurrenten, wie Bloomberg-Daten zeigen. Über fünf Jahre kommt der Fonds auf einen annualisierten Ertrag von 2,9 Prozent, besser als 60 Prozent der Konkurrenz.
Ende Januar hielt der Fonds 59 Prozent seiner Gelder in Aktien und 24 Prozent in Anleihen. Bare Mittel wurden auf 16 Prozent des Volumens zurückgefahren. Bei den Aktien sind die drei am stärksten gewichteten Titel Apple, Alphabet und Uber Technologies. Chamby kauft nach eigenen Angaben Aktien aus den Bereichen Energie, Gesundheitswesen und Technologie, wollte aber keine Details zu einzelnen Titeln nennen.
Chamby erwartet weitere Konjunkturfördermaßnahmen von der Bank of Japan und der Europäischen Zentralbank, ist jedoch nicht sicher, ob sie die gewünschten Wirkungen haben werden. Der Yen hat rund acht Prozent zum Dollar zugelegt, seit der japanische Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda im Januar die Märkte überraschte und erklärte, er werde negative Zinsen einführen.
Der Gedanke, dass die Märkte lernen müssen, ohne Unterstützung durch die Zentralbanken auszukommen, macht Chamby jedoch wenig Sorgen. „Der Markt hat die Fähigkeit verloren, Risiko allein zu preisen", erläutert er und vergleicht das neue Umfeld mit einem Kind, das lernt, auf dem Fahrrad auch ohne Stützräder zu fahren. „Wenn die Stützräder abgenommen werden, fällt man erst einmal hin, aber es ist keine Katastrophe. Man lernt wieder zu fahren."
Für Aktieninvestoren mit langfristigem Anlageansatz ist dies seiner Einschätzung nach sogar gut, denn es signalisiert, dass die Märkte wieder zum Normalzustand zurückkehren. Traditionelle „Stock Picker" müssen sich darauf einstellen, einige Verluste zu erleiden, bevor ihre Wetten sich auszahlen, führt er aus. „Als Substanzwertinvestor, der Aktien auswählt, hatte man in diesem Umfeld von Zentralbanken-Eingriffen keine Chance", so Chamby. „Jetzt funktioniert es langsam wieder."
Chamby kauft wieder Aktien, nachdem er Ende vergangenen Jahres 21 Prozent seines Portfolios in liquiden Mitteln hielt. Die Turbulenzen am Aktienmarkt sind nur natürlich, schätzt er, nachdem die durch jahrelange Konjunkturfördermaßnahmen abgestumpften Händler wieder lernen, Risiko einzupreisen. Statt sich Sorgen über die nächsten Maßnahmen der Währungshüter zu machen, studiert er Konjunkturdaten und sucht nach günstig bewerteten Aktien. Mit Wetten auf eine Erholung beim Ölpreis schwimmt er gegen den Strom und auch einige Kollegen bei BlackRock.
„Wir müssen uns viel mehr auf die Fundamentaldaten konzentrieren", erklärte Chamby in einem Telefoninterview aus Princeton, New Jersey. Jetzt sei es an der Zeit für die „Stock Picker", die auf Basis von Analysen Aktien auswählen, „zu zeigen, was in ihnen steckt".
Die Jahre nach der Finanzkrise 2008 brachten den auf Substanzwert ausgerichteten Investoren, die im Verhältnis zu Unternehmenswert und Gewinnen günstig bewertete Titel aussuchen, magere Erträge. Die beispiellosen Anleihekäufe der Zentralbanken trugen dazu bei, die Aktienkurse auf breiter Front nach oben zu treiben. Inzwischen gibt es Anzeichen, dass sich dies ändert, da die US-Notenbank Federal Reserve die geldpolitischen Zügel wieder anzieht und die Experimente in Europa und Japan mit Negativzinsen einen Ausverkauf an den Aktienmärkten nicht bremsen können. Die Bewertungen von Unternehmen, die sich in den vergangenen Jahren immer ähnlicher geworden waren, beginnen sich auseinanderzuentwickeln.
„Wir beobachten eine stärkere Verteilung", erläutert Chamby. „Die Preisfindung ist besser als zuvor."
Chamby verwaltete nach eigenen Angaben per Ende Januar 85 Milliarden US-Dollar, während es im April noch 100 Milliarden Dollar waren. Der BlackRock Global Allocation Fund, mit 45,5 Milliarden Dollar an verwaltetem Kapital der größte von Chamby mitverwaltete Fonds, hat dieses Jahr bis Mitwoch 5,1 Prozent verloren, schlägt damit aber noch 36 Prozent seiner Konkurrenten, wie Bloomberg-Daten zeigen. Über fünf Jahre kommt der Fonds auf einen annualisierten Ertrag von 2,9 Prozent, besser als 60 Prozent der Konkurrenz.
Ende Januar hielt der Fonds 59 Prozent seiner Gelder in Aktien und 24 Prozent in Anleihen. Bare Mittel wurden auf 16 Prozent des Volumens zurückgefahren. Bei den Aktien sind die drei am stärksten gewichteten Titel Apple, Alphabet und Uber Technologies. Chamby kauft nach eigenen Angaben Aktien aus den Bereichen Energie, Gesundheitswesen und Technologie, wollte aber keine Details zu einzelnen Titeln nennen.
Chamby erwartet weitere Konjunkturfördermaßnahmen von der Bank of Japan und der Europäischen Zentralbank, ist jedoch nicht sicher, ob sie die gewünschten Wirkungen haben werden. Der Yen hat rund acht Prozent zum Dollar zugelegt, seit der japanische Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda im Januar die Märkte überraschte und erklärte, er werde negative Zinsen einführen.
Der Gedanke, dass die Märkte lernen müssen, ohne Unterstützung durch die Zentralbanken auszukommen, macht Chamby jedoch wenig Sorgen. „Der Markt hat die Fähigkeit verloren, Risiko allein zu preisen", erläutert er und vergleicht das neue Umfeld mit einem Kind, das lernt, auf dem Fahrrad auch ohne Stützräder zu fahren. „Wenn die Stützräder abgenommen werden, fällt man erst einmal hin, aber es ist keine Katastrophe. Man lernt wieder zu fahren."
Für Aktieninvestoren mit langfristigem Anlageansatz ist dies seiner Einschätzung nach sogar gut, denn es signalisiert, dass die Märkte wieder zum Normalzustand zurückkehren. Traditionelle „Stock Picker" müssen sich darauf einstellen, einige Verluste zu erleiden, bevor ihre Wetten sich auszahlen, führt er aus. „Als Substanzwertinvestor, der Aktien auswählt, hatte man in diesem Umfeld von Zentralbanken-Eingriffen keine Chance", so Chamby. „Jetzt funktioniert es langsam wieder."
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