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Anlegerverhalten Das sind die Fonds-Favoriten der Ebase-Kunden im April 2022

Grafik von Ebase
Grafik von Ebase: Die Depotbank misst Monat für Monat die Handelsaktivität der Kunden. | Foto: Ebase

Die B2B-Direktbank European Bank for Financial Services (Ebase) führt in Deutschland Kundendepots mit einem Volumen von rund 60 Milliarden Euro. In einer exklusiven Kooperation liefert Ebase DAS INVESTMENT Daten zu Handelsaktivitäten und Mittelzuflüssen – sowohl zu Fondskategorien als auch auf Einzelfondsebene. Hier erläutert Ebase-Chef Kai Friedrich die Ergebnisse.

DAS INVESTMENT: Herr Friedrich, welche Trends zeichnen sich in der Depot-Analyse für April 2022 ab?

Kai Friedrich: Wie bereits seit Jahresbeginn hat die hohe Volatilität an den Märkten auch im April angehalten. Neben dem nach wie vor andauernden, schrecklichen Krieg in der Ukraine sind dafür zunehmende Herausforderungen in den weltweiten Lieferketten wesentlich. Für beides scheint leider zumindest kurzfristig keine Verbesserung erwartbar zu sein. Nichtsdestotrotz war die Fondsnachfrage bei den Ebase-Kunden weiterhin sehr ausgeprägt. Im Vergleich zum Jahresbeginn hat diese sogar nochmals zugelegt. Der Fundflow-Faktor, welcher das Verhältnis zwischen Nettomittelzuflüssen und -abflüssen zeigt, wies mit 1,37 einen klar positiven Wert auf. Die Käufe haben die Verkäufe also um 37 Prozent übertroffen. Auch das Handelsvolumen lag über dem Durchschnitt des letzten Jahres. Im Vergleich zum ersten Quartal ist es jedoch deutlich zurückgegangen.

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Quelle: Ebase; Stand: 2. Mai 2022

Die Handelsaktivität basiert auf dem Handelsvolumen und lässt unmittelbare Rückschlüsse auf den aktuellen Jahrestrend zu. Ein Wert von über 100 steht für eine überdurchschnittliche Handelsaktivität der Kunden im Vergleich zum mittleren monatlichen Handelsvolumen des Vorjahres; ein Stand unter 100 zeigt eine unterdurchschnittliche Handelsaktivität an.

Lesebeispiel: Im April 2022 betrugen die Umsätze bei aktiv gemanagten Fonds 114 Prozent des Vorjahresdurchschnitts, lagen also um 14 Prozentpunkte über dem Schnitt des Vorjahres.

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Wie haben sich die Anleger im April positioniert?

Friedrich: Vielen Anlegern scheinen die aktuellen Kursniveaus, nach den Markteinbrüchen zu Beginn des Jahres, attraktiv für Investitionen in Fonds. Offensichtlich haben die Ebase-Kunden überwiegend eine positive Markterwartung. Dabei waren im April insbesondere Aktien- und Mischfonds gefragt. Bei Aktienfonds lag der Fundflow-Faktor bei 1,63. Die Käufe haben die Verkäufe also um ganze 63 Prozent übertroffen. Regional betrachtet waren dabei insbesondere Fonds gefragt, die weltweit oder aber in Asien investieren. Die Bestände in Fonds, welche in Europa anlegen, wurden dagegen geringfügig abgebaut. Bei Mischfonds, die durch die Kombination von verschiedenen Assetklassen versuchen, die Risiken im Vergleich zur reinen Aktienfondsanlage zu reduzieren, war die Nachfrage ebenfalls sehr groß. Der Fundflow-Faktor lag bei 1,58. Die Käufe haben die Verkäufe also um 58 Prozent übertroffen. Auch hier gab es jedoch deutliche regionale Unterschiede. Während global investierende Mischfonds sowie solche mit einem Fokus auf Deutschland weiterhin gefragt waren, wurden solche mit einem Fokus auf Europa und die USA überwiegend verkauft.

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Quelle: Ebase; Stand: 2. Mai 2022

Der Fundflow-Faktor zeigt an, um welchen Faktor die Mittelzuflüsse die Mittelabflüsse übersteigen (bei Nettomittelzuflüssen) beziehungsweise um welchen Faktor die Mittelabflüsse die Mittelzuflüsse übersteigen (bei Nettomittelabflüssen).

Lesebeispiel: Im April 2022 lagen die Mittelzuflüsse bei aktiven Fonds um 37 Prozentpunkte über den Mittelabflüssen.

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