Jeder 10. Mann wird nicht mal 65 DGB-Vorständin fordert „ordentliche Rentenerhöhung“ in 2022
Die Renten müssen wieder wie die Löhne steigen. Das fordert Anja Piel, die Vorständin des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Dafür müsste das Rentenniveau dauerhaft über 48 Prozent stabil bleiben, so die Arbeitnehmer-Vertreterin.
Piel kritisiert „Dämpfungsfaktoren“ wie den sogenannten Nachhaltigkeitsfaktor, mit dem die Rentner an den Kosten der alternden Gesellschaft beteiligt würden. Übersteigt die Zahlt der Rentner den der sozialversicherungspfllichtigen Arbeitnehmer, werden die Rentenerhöhungen gedeckelt. In Piels Augen seien dies „statistische Taschenspielertricks“ auf Kosten der Ruheständler.
Nachdem es dieses Jahr in Westdeutschland gar keine Rentenerhöhung gegeben habe, sei eine „ordentliche Rentenerhöhung“ im Jahr 2022 mehr als angemessen, erklärt die DGB-Vorständin. Von einer Bevorzugung der Rentner gegenüber der arbeitenden Bevölkerung könne dabei keine Rede sein.
Einem derzeit vieldiskuierten Vorschlag, das reguläre Renteneintrittsalter erneut anzuheben, erteilt Piel eine klare Absage. Das wäre „nur eine weitere Rentenkürzung,“ sagt sie. Schließlich seien jetzt schon viele Pfleger, Bauarbeiter und andere Beschäftigte in körperlich anstrengenden Berufen gesundheitlich nicht in der Lage, bis zum Alter von 65 oder 67 Jahren zu arbeiten. Nach Daten des Statistischen Bundesamts werde jeder zehnte im Jahr 2000 geborene Mann und jede 16. Frau vor dem 65. Lebensjahr sterben.
Hallo, Herr Kaiser!