DVAG setzt weiter auf Allfinanz
Andreas (li.) und Reinfried Pohl jr.
Pohl, der die DVAG 1975 gegründet hatte, erinnerte seine Mitarbeiter daran, dass die gegenwärtig schwierige wirtschaftliche Situation auch Chancen berge. Die Vermögensberater der Deutschen Vermögensberatung sollten gerade in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise um Vertrauen bei den Menschen werben. Am Kurs der DVAG werde sich nichts ändern. Die seit Jahren propagierte Allfinanzkonzeption werde weiterhin bei allen Finanz- und Vorsorgefragen helfen. „Unsere Strategie, dabei im Zweifel der sicheren Anlage den Vorzug vor riskanten Investmentgeschäften zu geben, hat sich voll bestätigt“, resümierte der 80-jährige Vertriebsveteran. Die DVAG ist mit dem Allfinanzansatz ausschließlich in Deutschland und Österreich tätig und vertreibt weder geschlossene Fonds noch Finanzinstrumente wie Zertifikate. 2007 wurden Umsatzerlöse in Höhe von 1.004,4 Millionen Euro erzielt. Die Bilanzzahlen für 2008 will das Unternehmen am 30. März vorlegen. Während viele Vertriebe ihre Berater als Makler oder zumindest als Mehrfachvertreter im Vermittlerregister klassifiziert haben, fungieren die rund 35.000 Vermögensberater der DVAG als gebundene Versicherungsvertreter der Aachener und Münchener Versicherung (AM). Seit Ende 2006 ist die DVAG exklusiver Vertriebweg für die AM-Produkte. Eine enge Kooperation verbindet die DVAG auch mit der Deutschen Bank. Der Geschäftsanteil der DVAG am Mittelaufkommen der Fondsgesellschaft und Deutsche-Bank-Tochter DWS hatte 2007 laut Geschäftsbericht 13 Prozent beziehungsweise 2,2 Milliarden Euro betragen. Direkte Aussagen zu einem Generationenwechsel gab es in Erfurt nicht, allerdings trat Pohl mit seinen beiden als Nachfolger geltenden Söhnen Reinfried Pohl jr. und Andreas Pohl gemeinsam auf. Den Söhnen hatte der Unternehmensgründer im Dezember 2008 insgesamt 52 Prozent seiner Aktien übertragen. Damit haben die Junioren die Kontrollmehrheit in der Deutsche Vermögensberatung Holding. 48 Prozent der Anteile hält Pohl senior weiterhin selbst. Die Holding, in der die Anteile der Familie Pohl gebündelt sind, hält Anteile von rund 60 Prozent am Unternehmen. Knapp 40 Prozent sind im Besitz der AMB Generali Holding.