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EZB-Geldpolitik Freie Sicht auf die nächsten zwölf Monate

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Deutscher Aktienmarkt besonders chancenreich

Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege UBS Deutschland, geht davon aus, dass das Währungspaar Euro/US-Dollar über die nächsten Monate in einer Bandbreite von 1.15 bis 1.20 bleiben werde. „Der EZB-Rat scheint besorgt zu sein, dass ein aggressiver Drosselungsplan die Finanzbedingungen negativ beeinträchtigen könnte, vor allem, indem er den Euro noch stärker aufwerten lässt. Zusätzlich gehen wir davon aus, dass die EZB die Zinsen frühestens 2019 erhöhen wird.“

Kunkels Einschätzung: „Die von uns erwartete Konsolidierung im Euro, eine steilere Zinskurve und das derzeit starke Weltwirtschaftswachstum sollten dem europäischen Aktienmarkt zugutekommen. Vor allem der deutsche Aktienmarkt mit seiner internationalen, zyklischen Ausrichtung sollte profitieren. Wir bleiben im deutschen Markt übergewichtet.“

Anleihen fester, Euro schwächer

Paul Hatfield, Global Chief Investment Officer bei Alcentra, eine Boutique von BNY Mellon IM, hat für Anleger noch einen Tipp zu Anleihen: „Die Ankündigung entsprach so sehr unseren Erwartungen, dass sie fast enttäuschte. Anleihen könnten profitieren und der Euro leicht abschwächen. Da es aber nichts Überraschendes gab, gehen wir auf absehbare Zeit von einer restriktiven Grundhaltung innerhalb einer engen Spanne aus. Draghi ließ sich die Sicherheitsoption offen, die Druckmaschine wieder in Schwung zu bringen, falls es für die Eurozone makroökonomisch abwärts geht, so dass zumindest für weitere zwölf Monate keine Zinserhöhungen zu erwarten sind.“

Werden die Anleihen ausreichen?

Leise Kritik kommt von Patrick O’Donnell, Senior Investment Manager bei Aberdeen Standard Investments: „Mario Draghi hat den unbestreitbar schwersten Teil des Tapering-Prozesses – nämlich die Ankündigung als solche – hinter sich gebracht, ohne jemanden auf die Füße zu treten. Aber es war herauszuhören, dass nicht alles rosig ist: Die heute angekündigten Entscheidungen fanden keine einhellige Zustimmung. Und die Frage, ob es überhaupt noch genügend Anleihen für das Kaufprogramm gibt, wird bleiben.“

 

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