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Fabio Barbosa: Banken können die Gesellschaft positiv verändern

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Wie geben Sie Ihre Erfahrungen weiter?

Barbosa: Wir haben ein Programm für unsere Großkunden geschaffen, das ‚Espaço de Práticas em Sustentabilidade‘. Wir haben die Informationen über die wichtigsten Programme, die wir während neun Jahren für andere Unternehmen entworfen haben, in ein System gebracht, so dass sie sich auf Unternehmen aller Branchen und Größen anwenden lassen. Wir haben unsere Ansätze in Trainingsmodule umgewandelt, die wir in Seminaren und im Internet vielen unserer Mitarbeiter und Kunden kostenlos zur Verfügung stellen.

Seit 2007 haben wir mehr als 2000 Mitarbeiter von 1400 Geschäftskunden und Lieferanten von Real und Santander in unterschiedlichen Regionen Brasiliens zusammengebracht, um Erfahrungen auszutauschen und darüber nachzudenken, wie sich finanzieller, ökologischer und sozialer Erfolg gemeinsam aufbauen lassen. In den jeweiligen Filialen organisieren wir außerdem lokal Weiterbildungen zum Thema Nachhaltigkeit, an denen jedes Jahr weitere 2000 Personen teilgenommen haben. Es gibt auch eine Website dazu, auf der man Online-Kurse, Praxisübungen, weiterführende Informationen und Diskussionsforen nutzen kann. Diese Website hatte 2009 über eine Million Besucher.

Wie trägt Ihre Vision zum Wachstum des Unternehmens bei?

Barbosa: Das Thema Nachhaltigkeit hat uns viele Chancen in neuen Marktsegmenten eröffnet. Wir schauen uns Unternehmen aus der Perspektive eines Positive Parenting Programm an. Solche Initiativen umfassen Mikrokredite, Hilfe für Familien mit geringem Einkommen, Förderung der Geschäfte in armen Gemeinden und die Schaffung eines guten Klimas für die allgemeine Entwicklung. In der Folge sind wir der zweitgrößte Emittent von Mikrokrediten in Brasilien geworden.

Lassen Sie mich einige Zahlen nennen, die illustrieren, wie unsere Vision zum Wachstum des Unternehmens beiträgt: Die Nachhaltigkeitsfinanzierung ist von 67,2 Millionen BRL 2005 auf 1,2 Milliarden BRL 2008 gewachsen. Die Einlagen unseres SRI-Fonds sind von 94,3 Millionen BRL 2005 auf 412 Millionen BRL zum Ende des Jahres 2009 gewachsen.
Auch wenn es schwierig ist, die Beziehung zwischen Nachhaltigkeit und finanziellen Ergebnissen objektiv nachzuweisen, so haben sich unsere Zahlen von Jahr zu Jahr verbessert, und unsere guten Ergebnisse haben die Beziehung zwischen unseren Kunden und allen anderen Beteiligten gestärkt.

Als wir damit anfingen, Nachhaltigkeit in unser Geschäftsmodell zu integrieren, wollten wir die Rolle der Bank als Mittel zu einer nachhaltigen Entwicklung wiederbeleben. Heute wird die Bank als Modellunternehmen gesehen, das sich um die Entwicklung des Landes in sozialer, wirtschaftlicher und ökonomischer Hinsicht kümmert.
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