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Feri-Studie „Carbon-Blase bedroht große Teile der Kapitalmärkte“

Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Chefstratege der Bad Homburger Feri Gruppe
Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Chefstratege der Bad Homburger Feri Gruppe

Deutsche Investoren unterschätzen das Risiko einer möglichen Carbon-Blase („Carbon Bubble“) für die Kapitalmärkte noch immer deutlich. Zu diesem Ergebnis kommt das Feri Cognitive Finance Institute in einer gemeinsamen Studie mit dem World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland.

Die Studie analysiert mögliche Auswirkungen der Dekarbonisierung im Energiebereich, also einer Abkehr von kohlenstoffhaltigen Energieträgern, auf die Kapitalmärkte sowie die daraus folgenden Risiken für Investoren.

Massive Überbewertung bei Öl und Gas

„Industrien und Geschäftsmodelle, die auf fossilen Brennstoffen beruhen, sehen sich derzeit gravierenden Einschränkungen und schärferen Regulierungen durch die Politik ausgesetzt“, sagt Heinz-Werner Rapp, Gründer des Feri Cognitive Finance Institute und Initiator der Studie.

Im Zuge der UN-Klimaziele veränderten sich Erfolgsaussichten und Risikoprofile von zahlreichen Branchen grundlegend. Speziell die Bewertungen von Öl- und Gasreserven, die sich auch in den Börsenkursen der Unternehmen widerspiegeln, seien vor diesem Hintergrund massiv überhöht. „Dieses Risiko einer Carbon Bubble wird vor allem von Investoren in Deutschland noch stark unterschätzt“, erläutert Rapp.

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Abwertungen von 50 Prozent und mehr

In einzelnen Sektoren der Aktienmärkte seien Abwertungen von 50 Prozent und mehr denkbar, wie dies bei US-Kohleunternehmen bereits geschehen ist. Grundsätzlich reiche die Bedeutung des Problems aber weit über den Energiesektor hinaus.

Nach typischen Unternehmen der Kohle-, Öl- und Gasbranche könnten über Zweitrundeneffekte andere Industrien wie etwa Automobilhersteller ebenfalls stark betroffen sein.

„Das Platzen der Carbon Bubble ist für uns keine theoretisch denkbare Möglichkeit mehr, sondern Gewissheit“, fügt Rapp hinzu. Das Thema habe vor allem in Deutschland zeitliche Brisanz, da hier in nächster Zeit der regulatorische Rahmen in Sachen Klimaschutz deutlich enger gezogen werde.

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