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Aktualisiert am 31.10.2010 - 01:12 Uhrin MärkteLesedauer: 10 Minuten

Finanzfrage der Woche: Wie funktionieren Aktien?

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Wie werde ich Aktionär?

Anleger bekommen Aktien bei einer Bank. Der Auftrag zum Kauf und Verkauf eines Wertpapiers heißt Order (englisch: Bestellung). Bei Filialbanken wie der Deutschen Bank oder der Commerzbank kostet eine Order im Normalfall 1 Prozent des Anlagebetrags Gebühren, mindestens jedoch zwischen 25 und 30 Euro. Deutlich billiger wird es bei Online-Anbietern wie Cortal Consors, der DAB-Bank, Comdirect oder ING-Diba. Hier ist der Kunde schon mit 0,25 Prozent vom Umsatz beziehungsweise mindestens etwa 10 Euro pro Order dabei. Dafür gibt es hier, anders als bei den Filialbanken keine Beratung.

Eines haben aber alle Anbieter gemeinsam: Sie bieten Zugang zur Börse. In der Regel sind Börsen eigenständige private Unternehmen, die miteinander konkurrieren und deren Aktien sogar selbst an der Börse gehandelt werden. Die größte und wichtigste klassische Börse in Deutschland steht zwar in Frankfurt. Der meiste Handel läuft aber über das Computersystem Xetra der Deutschen Börse.

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Wie entsteht der Aktienkurs?

So wie die Börse nichts weiter ist als ein Marktplatz, so ist der Aktienkurs der Preis für die gehandelte Ware. Überwiegt die Nachfrage nach einer Aktie, steigt deren Kurs. Denn die Verkäufer versuchen, so einen höheren Preis für ihre Ware herauszuschlagen. Besteht Verkaufsdruck, fällt der Kurs. Entgegen einem häufigen Irrtum ist der Kurs jedoch immer der Preis für ein vergangenes Geschäft. Kurse voraussagen kann niemand.

Das könnte so aussehen: Herr Bauer möchte beispielsweise 300 Siemens-Aktien kaufen, weil er im Internet eine gute Unternehmensnachricht gelesen hat. Auf einer Finanzseite findet er den aktuellen Aktienkurs von 61 Euro pro Stück. Er erteilt seine Order, wird aber plötzlich mit 64 Euro pro Aktie abgerechnet. Der Grund: Bauer hatte den Preis für das letzte Geschäft gesehen. In seiner Reaktionszeit hatte sich aber die Nachfrage nach Siemens wegen der Meldung erhöht.

Noch viel gravierender können Kurssprünge bei selten gehandelten Werten und über Nacht ausfallen. Anleger sollten daher niemals morgens mit dem Kurs vom Vorabend rechnen.

Schutz vor Überraschungen bieten Limits: Der Aktienkäufer sagt, wie viel er maximal ausgeben, und der Verkäufer, wie viel er mindestens bekommen will. Die limitierte Order kann mehrere Monate lang gültig bleiben. Sollte sich bis dahin kein passender Geschäftspartner finden, verfällt sie. Limits sind vor allem bei Aktien mit geringen Tagesumsätzen wichtig. Bei wenig Umsatz können nämlich schon kleine Aufträge große Kurssprünge und somit Überraschungen verursachen. Bei rege gehandelten Werten bekommen Privatanleger dagegen auch mit unlimitierten Orders meist faire Kurse.

Was hat Börse mit Psychologie zu tun? Das lesen Sie hier.
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