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Aktualisiert am 09.01.2019 - 08:58 UhrLesedauer: 5 Minuten

Fonds-Vertrieb 2019 „Die attraktivste Hauptwährung in unserem Anlageuniversum“

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Das Thema Nachhaltigkeit, also ESG, hat ja nun schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel und wird immer wieder mal hervorgeholt. Was ist dieses Mal anders?

Francois: Investoren müssen sich dem dritten Energiewandel der Energiebranche stellen. Das globale Energiesystem steht an der Schwelle zu einer Revolution und viele Investoren laufen Gefahr diesen Absprung zu verpassen. Wenn wir auf die letzten etwa 300 Jahre zurückblicken, sehen wir im Wesentlichen, wie die Menschheit von Biokraftstoffen, insbesondere von Holz zu Kohle wechselt und dann im Laufe des 19. beziehungsweise 20. Jahrhunderts von der Kohleverbrennung zu der Verbrennung von Öl und Gas wechselt. Jeder, der sich mit strukturellen Themen befasst, die sich voraussichtlich in den nächsten Jahrzehnten durchsetzen werden, kommt nicht daran vorbei zu evaluieren was der Energiewandel für sein Portfolio bedeutet. Viele Menschen denken dabei zunächst an mögliche Risiken – mögliche Kursverluste, steigende CO2-Preise und das Risiko diese Emittenten in seinem Portfolio zu haben. Das ist unweigerlich ein wichtiger Aspekt, jedoch sollten Investoren lieber frühzeitig über die Möglichkeiten nachzudenken, die sich aus erneuerbaren Energien und umweltfreundlichen Unternehmen ergeben. Erst wenn man in der Lage ist beide Seiten zu verstehen und zu nutzen, halten wir das für eine fantastische und spannende Investitionsmöglichkeit.

Welcher Ansatz für ESG ist Ihrer Meinung nach der beste? Wann gibt es endlich Standards?

Francois: Zukunftsgerichtete ESG-Integration. Offizielle ESG-Ratings sind oft nur vergangenheitsbezogene Indikatoren und spiegeln daher nicht das volle Potenzial wider, das in einer positiven zukünftigen Entwicklung eines jeden Unternehmens stecken kann. Daher schauen wir genau auf das ESG-Potenzial und was seitens der Unternehmensführung dafür getan wird um das Geschäftsmodell für eine nachhaltigere Wirtschaft auszurichten und Transparenz und Langfristigkeit zu fördern.

Durch unsere Wurzeln in Südafrika verstehen wir die Gegebenheiten von nachhaltigen und verantwortungsbewussten Anlagen, bei denen Governance und soziale Faktoren einen viel größeren Einfluss auf die Renditen haben können als in den entwickelten Märkten.

Nennen Sie mir bitte ein Thema, das 2019 besonders wichtig für die Fondsbranche wird oder ist.

Francois: Wichtig wird insbesondere der Brexit, da Großbritannien 2019 definitiv die EU verlassen wird. Im Falle eines harten Brexits wird allgemein davon ausgegangen, dass es einen schweren wirtschaftlichen Schock geben kann, der die Regierung wieder unter Druck setzen wird, da die Ausgaben für eine Stabilisierung steigen und die Einnahmen sinken. Es gibt nur vier Möglichkeiten, wie die Regierung mehr Geld ausgeben kann: höhere Steuern, ungedeckte Kredite, höheres Wirtschaftswachstum oder Effizienzgewinne.

Ist Donald Trump Ende 2019 immer noch Präsident?

Francois: Die US-Wahlen finden alle vier Jahre statt. Lediglich ein Amtsenthebungsverfahren könnte die Amtszeit verkürzen. Ob ein solches Szenario den Märkten nutzen würde, ist nach wie vor fraglich. Die Frage, die sich eigentlich stellt, ist: Wird Trump im Januar 2021 wiedergewählt? Wenn man sich als Grundlage dafür die erst kürzlich stattgefundenen Kongresswahlen ansieht, dann ist eine Wiederwahl eher unwahrscheinlich.

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