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Für Europas Banker 2,5 Milliarden Dollar Boni in Luft aufgelöst

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Die Banken hatten bereits vor der Brexit-Entscheidung die Boni beschnitten, aufgrund von Milliarden von Dollar an Strafen wegen Fehlverhalten. Die Entscheidung der Briten im Juni, die Europäische Union (EU) zu verlassen, hat die Belastungen verstärkt und zu einem Minus von 23 Prozent beim Bloomberg Europe Banks & Financial Services Index im bisherigen Verlauf des Jahres beigetragen.

Der Einbruch bei den Boni hätten noch schlimmer ausfallen können, wären da nicht die Bonus-Obergrenzen in Europe gewesen. Seit dem vergangenen Jahr sind die Boni auf das Doppelte des Festgehaltes begrenzt. Das veranlasste viele Banken, das Festgehalt auf Kosten der Boni zu erhöhen.

Für das laufende Jahr werden Investmentbanken in London die Bonus-Töpfe um mindestens ein Viertel reduzieren, wobei einige Mitarbeiter womöglich gar nichts erhalten - während Deals nachlassen und Investoren und Unternehmen erst einmal die Brexit-Verhandlungen abwarten wollen und ihr Geld nicht einsetzen. Das erklärten Manager und Personalberater im Juli bei einer Umfrage von Bloomberg.

„Banker hatten sich bereits so oder so auf ein sehr schlechtes Bonus-Jahr eingestellt. Und nun stellen sie fest, dass sie sich nicht einmal mehr auf den Aktien-Anteil ihrer Bezahlung verlassen können. Er ist sehr fragil mit Blick auf den Wert, wie sich in diesem Jahr gezeigt hat“, sagt Stephane Rambosson, Managing Partner beim Personalberater DHR International in London.

Banker können sich zumindest damit trösten, dass sie sich überhaupt noch um Boni Sorgen machen können. Immerhin wurden seit der Finanzkrise von 2008 rund eine halbe Million Arbeitsplätze in der Finanzbranche gestrichen, wie aus Daten von Bloomberg hervorgeht.

„Branchenweit ist die Vergütung nicht mehr so gut, wie sie es einst war“, sagt Rambosson. „Aber die Leute müssen realisieren, dass sie sich noch immer in einer Blase befinden. Und die meisten erkennen nicht den Unterschied zwischen ihren Erwartungen und der realen Welt.“

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