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Geschlossene Fonds: Rambazamba statt Information

Aktualisiert am Lesedauer: 3 Minuten
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Im Prospekt eines anderen Marktteilnehmers, der in angelsächsische Lebensversicherungen investiert, ist zu lesen: „Die Initiatorin (...) beabsichtigt mit dieser Kapitalanlage gewiss nicht, Anlegern die britischen Produkte schmackhaft zu machen. Auch will sie diese mit diesem Prospekt nicht erklären.“ Ein Prospekt, der den Fondsgegenstand nicht erklärt? Rätselhaft. Ein weiterer Initiator prägt den Slogan „Verdoppeln Sie Ihre Rendite und die Ihrer Kunden“ und vergleicht sein Immobilienfonds- Angebot mit einer Sparanlage bei einer Bank. Bezogen auf das Risiko und die Laufzeit ist das natürlich absurd – für alle genannten Fondsprospekte gilt: Ablage P. Damit ist der Fall jedoch mitunter nicht erledigt. Denn es sind vielfach genau jene Anbieter, die nicht nur auf den Köder-Effekt in Broschüren setzen und bei Roadshows auf die Pauke hauen, sondern zudem per Telefon „Premium- Vertriebspartner“ suchen. Bei Rückfragen stellt sich dann oft heraus, dass ein Callcenter eine Liste einer Auswahl aus den Gelben Seiten abtelefoniert. „Premium“- Behandlung? Fehlanzeige. Tipp: Einfach auflegen, in der Regel verlieren die Anrufer nach einiger Zeit die Lust. Werbe-Tamtam als Artikel getarnt Last but not least können Presse- und Analystenberichte einen Beitrag dazu leisten, um sich ein Bild von einem Fonds und seinem Initiator zu machen. Dabei sollte man immer das Interesse des Verfassers hinterfragen: Ist der Autor unabhängig? Oder hat am Ende ein Initiator den Artikel selbst verfasst? Natürlich enthebt das nicht von der Verpflichtung, sich über die Lektüre des Prospekts und der Leistungsbilanz selbst Aufschluss zu verschaffen. Doch sind harte Fakten und weiche Faktoren oft miteinander gekoppelt: Wenn ein Initiator bei der Investitionsplanung hohe Kosten veranschlagt, muss er bei der Prognoserechnung sportlich zu Werke gehen, um eine marktgerechte Ausschüttung in Aussicht stellen zu können. Möglicherweise wird man dann in der Leistungsbilanz Schieflagen ebenfalls unrealistisch kalkulierter Fonds feststellen. Und dass solche Anbieter entsprechend aggressiv auf den Vertrieb zugehen, ist dann auch kein Wunder mehr.  Hans-Peter Walter-Kugler ist Gründer der Finanzberatung Fazit GmbH und Fachreferent für den Beteiligungsmarkt. Zuletzt gestaltete er das Seminar „Prospektcheck” der HCI-Akademie 2009.
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