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, in ETFs & IndexfondsLesedauer: 8 Minuten

Eine Analyse Comeback der Inflation – und des Momentum Investing

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Wissenschaftler stellten fest, dass sich sowohl positive als auch negative Trends im Durchschnitt drei bis zwölf Monate lang fortsetzten. Seither gilt dies als die Standarddefinition von Momentum – mit einer Änderung: Der jeweils letzte Monat wird im 12-Monats-Zeitraum nicht berücksichtigt, damit kurzfristige Ausschläge beziehungsweise eine verzögerte Umsetzung des Momentum-Signals im Portfolio angemessen erfasst werden können.


Momentum Investing folgt dem Trend an den Kapitalmärkten und kann so beträchtliche Erträge erzielen

Unsere eigene Analyse historischer Daten stützt die These, dass sich durch Momentum Investing beträchtliche Erträge erzielen lassen. Dabei folgt man schlicht den Trends an den Kapitalmärkten. Schwierig wird es nur, wenn eine grundlegende Trendumkehr stattfindet. Mittelfristig und insbesondere langfristig ermöglicht Momentum Investing jedoch in der Regel eine gute Wertentwicklung. Strategien, die Trends folgen, haben interessanterweise in jüngster Zeit gut abgeschnitten. Beispielsweise der Barclay Hedge CTA-Index bildet die Wertentwicklung sogenannter CTA-Fonds seit 1981 ab und hat zuletzt neue Allzeithöchststände erreicht.

CTA-Fonds können Long- und Short-Positionen in unterschiedlichen Anlageklassen einnehmen. So konnten sie den Abwärtstrend an den Rentenmärkten und den Aufwärtstrend an den Rohstoffmärkten nachvollziehen – und das hat unseres Erachtens die Wertentwicklung gestützt.

Langfristanalyse: Anlageklassen- und Faktorerträge in Jahren mit hoher Inflation

Wir gehen davon aus, dass die Inflationsraten in den entwickelten Ländern auf absehbare Zeit hoch bleiben werden. Daher haben wir uns die Frage gestellt, wie Anlageklassen- und Faktorstrategien früher in Phasen mit hoher Inflation abgeschnitten haben. Wir haben dazu die vergangenen 58 Jahre untersucht, für die Daten aus den USA zur Verfügung stehen. Unsere Analyse beginnt im Jahr 1964, weil ab diesem Jahr Daten für Anlageklassen- und Faktorerträge vorhanden sind und es sinnvoll erscheint, die direkte Nachkriegszeit auszuklammern. Für die einzelnen Anlageklassen haben wir die Ertragsdaten aus der Ibbotson-Datenbank verwendet; nur für Rohstoffe haben wir den Bloomberg Commodity Total Return-Index herangezogen.

Für die Risikofaktoren für Aktien haben wir uns auf die Daten auf der Internetseite von Professor Kenneth French gestützt (Kenneth R. French – Data Library (dartmouth.edu)). Den Cross Asset Trend Following Index haben wir auf der Grundlage unseres hauseigenen Trend-Following-Modells selbst berechnet. Das Modell wird auf acht wichtige Anlageklassen angewendet:

  • Den Ibbotson US Large Cap Index
  • Den Ibbotson US Small Cap Index
  • Den Ibbotson US High Yield Index
  • Den Ibbotson US Corporates Index
  • Den Ibbotson US Government Bonds Index
  • Den Oil Futures Index
  • Den Gold Futures Index
  • Den US Dollar Index

Wir greifen auf unser eigenes Modell zurück, weil es keinen CTA-Index für die Zeit vor 1981 gibt. Gerade in diesen Jahren wurden jedoch die höchsten Inflationsraten der jüngeren Geschichte verzeichnet, weshalb wir uns für diese Phase besonders interessieren. Um die Wertentwicklung aller Anlagemöglichkeiten vergleichbar zu machen, haben wir für alle Anlageklassenerträge eine Volatilität von 10 Prozent angenommen. Wir konzentrieren uns auf Jahre mit hohen Inflationsraten, also Jahre mit einer Verbraucherpreisinflation von über 5 Prozent.

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