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Interview mit Guillaume Rigeade von Edmond de Rothschild Asset Management „US-Staatsanleihen sind für uns tabu“

Lesedauer: 4 Minuten
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Was bedeutet die neue Trump-Administration für Ihre Investitionsentscheidungen?

Rigeade: In den USA zeigt sich eine gegenläufige Entwicklung zur Geldpolitik in Europa. Auch hier wurden die Märkte mit Geld geflutet, aber die Wirtschaft hat schneller wieder Tritt gefasst als in Europa. Auch in den USA zeigen sich deutlich inflationäre Tendenzen. Infolgedessen wird die US-Notenbank an der Zinsschraube drehen. Für dieses Jahr werden von den Marktteilnehmern bis zu drei Zinsschritte erwartet, in zwei Jahren könnten wir bereits fünf Zinsschritte gesehen haben.

Wegen der exorbitant hohen Staatsverschuldung der USA investieren wir allerdings nicht in US-Staatsanleihen. Stattdessen setzen wir auf Anleihen erfolgreicher US-Unternehmen – sie haben weiterhin Potenzial und sind noch nicht zu teuer.

Schwellenmärkte sind 2016 gut gelaufen – sehen Sie hier noch weiteres Potenzial?

Rigeade: Die Kapitalzuflüsse in Schwellenländer waren im vergangenen Jahr tatsächlich sehr hoch. Um Investoren anzuziehen, liegt das Zinsniveau teilweise deutlich über dem der westlichen Industrieländer. Doch unserer Einschätzung nach kommt es hier inzwischen zu Defiziten. Die Risiken für die Schwellenmärkte, etwa wenn der US-Dollar weiter erstarkt und gleichzeitig die Weltkonjunktur schwächelt, sind nicht zu unterschätzen. Die Zuflüsse im vergangenen Jahr 2016 waren so gewaltig, dass hier Gefahr droht: Die Anleihemärkte vieler Emerging Markets sind von einer akuten Gegenbewegung gefährdet. Vor diesem Hintergrund sind wir in nur in Schwellenländern investiert, in denen die Preise der Staatsanleihen sich der Rückflussquote von Venezuela, der Türkei und Brasilien annähern.

Welches Segment des Bond-Markts bleibt weiter spannend?

Rigeade: Aufgrund des Machtwechsels in Washington hat der US-Dollar gegenüber dem Euro kräftig zugelegt. Wir sehen wegen der unterschiedlichen Geldpolitik der Notenbanken diesseits und jenseits des Atlantiks weiteres Aufwärtspotenzial bei US-Dollar-Anleihen.

Auf kurz- und mittelfristige Sicht ist eines jedoch klar: Die Volatilität an den Märkten wird weiterhin hoch bleiben – wir wollen hier beherzt unsere Chancen nutzen. Die Fondserträge der vergangenen Jahre geben uns Recht: Auf Sicht von drei Jahren liegt die Rendite bei mehr als 13 Prozent, seit Auflage des Fonds 2004 beläuft sich die annualisierte Performance auf rund 3 Prozent.

 

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