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„It´s the economy, stupid“

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Konjunktur: Positive Überraschungen könnten zum Ende kommen, aber Erholung zur Jahresmitte

Seit dem Herbst haben vor allem die konjunkturellen Daten aus den USA positiv überrascht (vgl. Grafik 3: Ein positiver Wert der Economic Surprise Indizes der Citigroup bedeutet, dass die konjunkturellen Daten die Schätzungen übertreffen).  In jüngster Zeit haben auch die Daten aus der Eurozone nachgezogen, auch wenn dort vor allem die südeuropäischen Länder unter den öffentlichen Sparanstrengungen leiden, die mittlerweile auch Deutschland zu spüren bekommt.  Ein Ende dieser positiven Überraschungen könnte die Gewinndynamik der Unternehmen  bremsen und damit eine Fortsetzung der Aktienmarktrally in Frage stellen. In dieser Hinsicht geben die Daten am aktuellen Rand Anlass zur Sorge, da sie teilweise unter den Erwartungen lagen, so dass die Economic Surprise Indizes von ihren jüngsten Höchstständen wieder zurückgefallen sind. Vor allem für die USA erinnert dieses Muster an das Frühjahr 2011, als sich das konjunkturelle Bild nach einem guten Start zunehmend eintrübte.  
 
Noch ist es aber nicht so weit: Die Einkaufsmanagerindizes in den USA und China deuten weiterhin auf eine Expansion hin (vgl. Grafik 4), wozu nicht zuletzt die Notenbanken mit ihrer stark expansiven Geldpolitik beigetragen haben. Die wirtschaftliche Situation in den USA hat sich weiter stabilisiert. Die günstigere Beschäftigungssituation (zuletzt ist die Arbeitslosenquote auf 8,3  Prozent gesunken) und allmähliche Verbesserungen am Immobilienmarkt stärken das Verbrauchervertrauen und legen damit den Grundstein für ein sich selbst tragendes Wachstum.  Dieses wird zwar nicht spektakulär sein, aber doch immerhin in etwa auf dem Niveau des Trendwachstums von 2,5  Prozent liegen. Außerdem hat die FED bereits signalisiert, die Geldpolitik weiter zu lockern, sofern sich eine erneute Konjunkturschwäche abzeichnen sollte.
 
Die Rezession in der Eurozone wird bereits im zweiten Halbjahr zu Ende gehen

Die Eurozone befindet sich in einer Rezession, die aber bereits im zweiten Halbjahr zu Ende gehen wird. Die großzügige Kreditvergabe der EZB hat wenigstens die Liquiditätsversorgung des Bankensektors verbessert, so dass sich die Kreditvergabebedingungen nicht weiter verschärfen werden. Der von Deutschland durchgesetzte EU-weite Fiskalpakt wird aber für mehrere Jahre ein unterdurchschnittliches Wachstum bewirken. Die Wirtschaft Italiens und Spaniens wird in diesem Jahr selbst nach Einschätzung der chronisch optimistischen EU-Kommission um etwa 1  Prozent schrumpfen, für die Eurozone insgesamt wird ebenfalls ein leichter Rückgang erwartet. Deutschland könnte hingegen, angetrieben von dem Wachstum in den USA und den Schwellenländern, positiv überraschen.