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Jan Poser zur Eurokrise: „Es wird nur eine zweitbeste Lösung geben“

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DAS INVESTMEN.com: Was würden Sie derzeit lieber nehmen: Goldbarren oder eine gefüllte Speisekammer für schlechte Zeiten?

Poser: Keines von beiden. Erstens gibt es keinen Mangel an Nahrungsmitteln. Zweitens helfen Goldbarren in der Not auch nicht – wenn Sie damit Brötchen kaufen gehen wollen, müssen Sie gleich die ganze Bäckerei nehmen.

Aber im Ernst: Wie wäre es mit Goldbarren für gute Zeiten? Wenn die Lösung der weltweiten Schuldenkrise eine weitere Ausweitung der unorthodoxen Geldpolitik ist, bleiben die Zinsen tief und Gold wird gefragt sein. Wir haben die kürzlichen Rückschläge zum Kauf genutzt, weil wir optimistisch sind, dass die Zentralbanken handeln werden.

DAS INVESTMEN.com: Was haben Sie neues in der Krise dazu gelernt?

Poser: Dass man als Ökonom auch politischer Analyst für jedes Euroland sein sollte. Auch auskennen sollte man sich mit den Wirrungen der Anleihen- und, deren Funktionieren wir als gegeben hinnehmen, ebenso wie das der Kanalisation in unseren Städten.

Doch wenn die Kanalisation, beziehungsweise die Liquiditätszufuhr und -abfuhr der Banken nicht mehr funktioniert, dann fängt es ganz fürchterlich an zu stinken: Die Kreditklemme würgt die Wirtschaft ab und die Aktienmärkte spüren das erst mit einer Verzögerung.


>> weitere Teile der Serie über Schuldenkrise:

„Die Banken sind weit davon entfernt, wohlfahrtsstiftende Wirkung zu entfalten“
(Interview mit Jochen Felsenheimer, Assenagon Credit Management)

„Wir haben den Höhepunkt der Krise noch nicht erreicht“
(Interview mit Philipp Vorndran, Flossbach von Storch)

„Wir werden noch Jahre mit der Eurokrise beschäftigt sein“
(Interview mit Johannes Müller, DWS)

„Ein bisschen beten schadet auch nichts“
(Interview mit Ulrich Kater, Deka)



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